FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Marke von 14 000 Punkten erweist sich am
Mittwoch für den Dax als zu hohe Hürde. Der deutsche
Leitindex stand gegen Mittag mit 13 847,44 Punkten klar darunter und
verbuchte damit ein Minus von 0,45 Prozent. Am Vortag hatte er sich
zeitweise noch bis auf gut 50 Punkte der runden Marke genähert.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor zur
Wochenmitte bislang 0,57 Prozent auf 27 947,22 Zähler. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,3 Prozent.
Die Teuerung in Europa bleibe ein Belastungsfaktor, schrieb Analyst
Christian Henke vom Broker IG mit Verweis auf jüngste Daten aus
Großbritannien. Dort hatte sich im Juli die hohe Inflation noch
einmal beschleunigt. Am Abend steht das Protokoll der jüngsten
Zinssitzung der US-Notenbank Fed an. Es dürfte laut den Ökonomen der
Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) Hinweise auf weitere
Leitzinsanhebungen geben.
Mit Halbjahreszahlen im Blick steht der angeschlagene Energiekonzern
Uniper , der nach einem Milliardenverlust im Zuge
ausbleibender russischer Gaslieferung erst in den kommenden Jahren
Besserung sieht. In den ersten sechs Monaten rutschten die
Düsseldorfer tief in die roten Zahlen. Für die im MDax notierten
Titel ging es um mehr als sieben Prozent bergab. Ein Händler sagte,
die endgültigen Zahlen seien so desaströs wie erwartet.
Delivery Hero sanken im MDax nach ihrem hohen
Vortagesplus um fast zwei Prozent. Ein kritischer Bericht im
"Handelsblatt" zu Lieferdiensten mit dem Titel "Das Ende des
Liefer-Hypes" dämpfte die Stimmung. Gleichzeitig hoben nach den
jüngst positiv aufgenommenen Konzernaussagen zur Profitabilität nun
einige Analysten ihre Kursziele an. Andere Internet-Aktien wie im
Dax jene des Kochboxenversenders Hellofresh und des
Modehändlers Zalando standen ebenfalls jeweils um die
dreieinhalb Prozent tiefer.
Immobilienwerte waren europaweit angesichts steigender Zinsen und
hoher Inflation schwach. Am deutschen Markt verbuchten Vonovia
, TAG Immobilien oder Grand City
Properties Kursverluste zwischen drei und sechs
Prozent.
Stabilus gewannen 2,8 Prozent, womit sich auch das
charttechnische Bild für die Aktien des Autozulieferers aufhellte.
Die Analysten von JPMorgan sehen die derzeit im Nebenwerteindex SDax
notierten Papiere als möglichen Kandidaten für den
MDax . Stabilus sei nach wie vor attraktiv bewertet,
hieß es.
Eine von der Credit Suisse geänderte Anlageempfehlung von
"Underperform" auf "Neutral" für Knorr-Bremse half
den Papieren des Bremssystem-Spezialisten letztlich nicht. Sie
drehten schnell ins Minus mit zuletzt 1,9 Prozent./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0110 2022-08-17/11:43
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