FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach
dem besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht sein
Gewinn-Niveau in etwa gehalten. Zuvor hatte die endgültig
abgewendete Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung der Börse weiteren
Auftrieb gegeben. Nach dem Repräsentantenhaus billigte auch der
Senat in Washington einen Gesetzentwurf, mit dem die staatliche
Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird.
Der Dax überwand am Vormittag die viel beachtete
Marke von 16 000 Punkten und notierte zuletzt 1,0 Prozent höher bei
16 012,37 Punkten. Bereits am Donnerstag hatte sich der Leitindex
von seinen klaren Verlusten der vergangenen Tage ein Stück weit
erholt. Damit deutet sich für den Dax eine leicht positive
Wochenbilanz an. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen stieg am Freitagnachmittag um 1,9 Prozent auf 27 245,98
Zähler. Für den EuroStoxx 50 ging es um 1,1 Prozent
aufwärts.
Die US-Wirtschaft hat im Mai deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen
als erwartet. Allerdings ist auch die Arbeitslosenquote stärker als
prognostiziert gestiegen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne
erhöhten sich - den Erwartungen entsprechend - im Monatsvergleich
etwas moderater. Der US-Arbeitsmarkt strotze derzeit vor Stärke und
erhöhe damit die Inflationsbefürchtungen, kommentierte Marktexperte
Andreas Lipkow.
Die Aktien der Metallunternehmen Thyssenkrupp ,
Salzgitter und Aurubis legten dank
Hoffnungen auf eine steigende Nachfrage überdurchschnittlich zu.
Marktbeobachter verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur
Bloomberg, wonach in China laut Insidern an neuen Maßnahmen
gearbeitet wird, um den Immobilienmarkt zu stützen.
Gefragt waren auch Aktien von Immobilienkonzernen. Die Papiere von
Vonovia , LEG , TAG und
Grand City Properties gehörten mit Kursaufschlägen
zwischen 4 und 6 Prozent zu den Top-Werten in den Leitindizes.
Die Aktien von Adidas und Puma
profitierten von unerwartet starken Quartalszahlen sowie einem
besseren Ausblick des US-Sportartikelanbieters Lululemon
. Adidas-Papiere stiegen um 4,9 Prozent und Puma-Titel
um 5,6 Prozent. Der Lululemon-Aktienkurs schnellte im vorbörslichen
US-Handel um mehr als 15 Prozent nach oben.
Die Titel von ProSiebenSat.1 verteuerten sich um 2,7
Prozent, nachdem die tschechische Milliardärin Renáta Kellnerová
ihre Beteiligung am Medienkonzern aufgestockt hatte. Die von ihr
kontrollierte PPF-Gruppe erhöhte ihren Anteil inklusive
Finanzinstrumente auf gut 15 Prozent. Einem Händler zufolge ist es
wahrscheinlich, dass PPF die Beteiligung in den kommenden Tagen und
Wochen weiter ausbaut.
Anfängliche Kursgewinne von fast neun Prozent bei Ceconomy
schmolzen im Handelsverlauf auf zuletzt 1,0 Prozent
zusammen. Der Elektronikhändler kündigte an, bis zur Mitte des
Jahrzehnts profitabler werden und dabei deutlich mehr Umsatz im
Online-Handel machen zu wollen. Branchenexperten verwiesen aber
darauf, dass Ceconomy schon in der Vergangenheit mittelfristige
Ziele dann doch nicht erreicht habe.
Der Euro kostete zuletzt 1,0745 US-Dollar. Die EZB
hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0697 (Mittwoch: 1,0683)
Dollar festgesetzt, somit kostete der Dollar 0,9348 (0,9361) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,34 Prozent am Vortag auf
2,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04
Prozent auf 126,47 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,45 Prozent auf 135,70 Zähler./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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AXC0177 2023-06-02/15:02
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