FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag nach zunächst schwächerem Beginn schnell wieder Fahrt aufgenommen. Er kletterte auf den höchsten Stand seit gut zweieinhalb Monaten und verbuchte gegen Mittag ein Plus von 0,84 Prozent auf 13 573,53 Punkte. Damit rückte der Leitindex zugleich an die 200-Tage-Linie heran, die als charttechnischer Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Lässt er diesen Widerstand hinter sich, könnte weiteres Kurspotenzial freigesetzt werden.

Der Dax sei immer noch auf dem Sprung raus aus einer Bärenmarkt- und rein in eine Jahresendrally mit Übergang in ein sehr viel freundlicheres Börsenjahr 2023, sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Ein überzeugender Beweis für diese These wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie.

Der MDax der mittelgroßen Werte legte zuletzt um 1,07 Prozent auf 24 065,63 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,6 Prozent.

Die US-Börsen waren am Freitag nach wechselhaftem Verlauf letztlich stark gestiegen und die Erholungsrally an der Hongkonger Börse ging am Montagmorgen weiter. Im Wochenverlauf stehen mit den Zwischenwahlen in den USA und den US-Verbraucherpreisen wichtige und womöglich kursbewegende Ereignisse auf der Agenda.

Volkswagen und Porsche SE gewannen am Montag als Top-Favoriten im Dax zwischen zweieinhalb und drei Prozent. Hinten lagen die Aktien des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) mit minus zwei Prozent.

Beim Spezialpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum strebt Großaktionär Pangea einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag an. Die Titel schnellten um mehr als 22 Prozent hoch. Laut einem Händler könnte nun spekuliert werden auf ein Gebot für die restlichen Anteile von Pfeiffer Vacuum. Pangea gehört zur Busch-Familie und hält aktuell den Angaben zufolge mehr als 63 Prozent an dem Unternehmen.

Rheinmetall legten um vier Prozent zu. Die US-Bank JPMorgan nahm die Bewertung bei einem Kursziel von 240 Euro mit "Overweight" auf. Analyst David Perry sieht laut einer aktuellen Studie eine fünf- bis zehnjährige Aufschwungphase für die europäische Rüstungsbranche.

Die Papiere des Bausoftware-Herstellers Nemetschek verloren rund drei Prozent. Der frühere Vorstandssprecher und aktuelle Finanzchef Axel Kaufmann wird zum Jahresende ausscheiden und dann durch Louise Öfverström vom Antriebsbauer Rolls Royce ersetzt. Händler erwähnten, mit Kaufmann gehe ein etablierter Manager von Bord und dies bringe erst einmal etwas Unsicherheit mit sich.

Die Metro-Aktien standen nach einer Abstufung durch Jefferies auf "Underperform" unter Druck mit einem Minus von fast fünf Prozent. Ein Börsianer verwies zudem auf einen Medienbericht über den bevorstehenden Verkauf des Indien-Geschäfts an den Reliance-Konzern zu einem wohl geringeren Preis als ursprünglich von Metro erhofft./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0136 2022-11-07/12:14

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