Nach einem schwachen Wochenstart am deutschen Aktienmarkt steht am Dienstag wohl eine Stabilisierung an. Der X-Dax indiziert für den deutschen Leitindex Dax rund 45 Minuten vor dem Handelsstart ein Plus von 0,2 Prozent auf 13 963 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls im Plus erwartet.

Marktbeobachter sprechen nach der jüngsten Rekordrally von einer Konsolidierung am deutschen Aktienmarkt. Die Luft sei zunächst einmal raus, nachdem der Dax in der ersten Handelswoche des Jahres über 14 100 Punkte gesprungen war. Auf dem erreichten Kursniveau seien "bereits sehr positive Erwartungen eingepreist" und zudem könnten "die Bewertungen keineswegs mehr als günstig bezeichnet werden", sagte etwa Analyst Christian Schmidt von der Helaba.

Dabei verweist nicht nur er auf all die Unsicherheiten, die die Anleger aktuell umtreiben: Die weltweit wieder steigenden Corona-Zahlen und Todesfälle, die hohen Erwartungen an eine wirtschaftliche Erholung in diesem Jahr, die politischen Unruhen in den USA, geldpolitische Unsicherheiten samt steigender US-Zinsen und schließlich noch die Ende der Woche anlaufende Berichtssaison.

Darüber hinaus sieht Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners noch Ungemach aus Italien, wo die nächste Regierungskrise droht. Sollte Italiens Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi seine Drohung wahr machen und Minister aus der Regierung abziehen, "könnte das nicht nur in Italien, sondern in der gesamten Eurozone zu Kursverlusten führen", schreibt er. Noch gingen die Anleger mit diesem Thema zwar entspannt um, doch ein in dieser krisenbedingt schweren Zeit praktisch handlungsunfähiges italienisches Parlament könnte spürbar negative Folgen auch für die Börsen haben.

Einzelne Aktien am deutschen Markt dürften am Dienstag vor allem von Analystenurteilen bewegt werden, denn Unternehmensnachrichten sind rar. Nach dem von Teamviewer vorgelegten Zahlenwerk am Vortag, könnten die Papiere nun wegen Analystenkommentaren erneut in den Blick rücken. Nach Verlusten von fast 4 Prozent auf 40,80 Euro bekräftigte die US-Bank Goldman Sachs nun ihre Kaufempfehlung. Zugleich hob sie das Kursziel für die Aktie des Herstellers von Fernwartungssoftware von 47 auf 53 Euro an. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss aufwärts.

Die DZ Bank könnte das Papier von Fuchs Petrolub in den Fokus rücken. Auf Tradegate wurde es vorbörslich allerdings noch nicht gehandelt. Nach vorgelegten Eckzahlen stufte sie es von "Verkaufen" auf "Halten" hoch. Die Bank of America empfiehlt nun die bislang mit "Neutral" bewertete Aktie von HeidelbergCement zum Kauf und das Analysehaus Bernstein äußerte sich optimistischer zu Basf . Mit seinem breiten Produktportfolio und einem großen Kundenstamm sei das Ludwigshafener Chemieunternehmen für eine konjunkturelle Erholung bestens aufgestellt, schrieb Analyst Gunther Zechmann und hob sein Anlageurteil von "Market-Perform" auf "Outperform" an. Beide Aktien legten auf Tradegate zu.

Dagegen senkte die Privatbank Berenberg ihr Anlageurteil für New Work auf "Sell" und begründete dies mit dem guten Lauf der Aktie. Diese reagierte prompt und gab auf Tradegate kräftig nach. Der Rückgang der Stellenangebote in Deutschland im Dezember sowie die Auswirkungen der coronabedingten Restriktionen belasteten auf kurze Sicht die Aktivitäten, hieß es. /ck/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145

AXC0087 2021-01-12/08:25

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