FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit vieler Anleger über die
anstehende Berichtssaison der Unternehmen hat dem deutschen
Aktienmarkt am Dienstag einen Dämpfer verpasst. Der Dax
notierte am Nachmittag 0,42 Prozent tiefer bei 15
039,65 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen
Unternehmen ging es um 0,68 Prozent auf 28 498,54 Zähler abwärts.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank um
rund 0,3 Prozent.
"Die Phase von schwer einzuschätzenden Konjunkturentwicklungen hält
an und zeigt sich verstärkt auch in einzelnen Branchen",
kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow. Vor den an diesem Dienstag
anstehenden US-Konjunkturdaten und den US-Unternehmenszahlen unter
anderem von den Technologie-Schwergewichten Microsoft
und Intel wolle sich niemand "in das falsche Nest
setzen".
Positive Nachrichten kamen hierzulande von der Konjunktur: Das
Konsumklima in Deutschland hellte sich im Januar leicht auf und
dürfte sich laut dem Marktforschungsunternehmen GfK im Februar
weiter bessern. Auch die Unternehmensstimmung im Euroraum stieg im
Januar. Erstmals seit einem halben Jahr deutet sie wieder auf
Wirtschaftswachstum hin. In Deutschland verschlechterte sich die
Industriestimmung, während sich die Dienstleisterstimmung besserte.
Die Aktien von Hannover Rück setzten sich nach einer
positiven Analystenstudie mit einem Kursplus von 1,7 Prozent an die
Dax-Spitze. Auch die Papiere des Wettbewerbers Munich Re
zeigten sich mit einem Gewinn von 1,3 Prozent in
guter Form und lagen mit 330 Euro auf dem höchsten Niveau seit 2001.
Für die Citigroup-Analysten sind Rückversicherer und
Spezialversicherer die erste Wahl im Sektor.
Die Anteilsscheine von MTU fielen um 2,0 Prozent,
nachdem die Experten der Investmentbank Exane BNP die Papiere des
Triebwerkbauers abgestuft hatten.
Die Aktien von Bechtle kletterten als Top-Wert im
MDax um 2,2 Prozent. Am Markt wurde das gute Abschneiden der Papiere
des IT-Dienstleisters mit Aufholbedarf im Vergleich zum direkten
Wettbewerber Cancom begründet. Dessen im SDax
gelistete Aktie hat in diesem Jahr schon fast 20
Prozent gewonnen, Bechtle hingegen nur knapp 14 Prozent.
Die Titel von Secunet Security setzten ihre
Vortagesrally fort und stiegen als SDax-Spitzenreiter um 8,8 Prozent
auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember. Damit summiert sich das
Plus seit Montag auf gut 14 Prozent. Der IT-Sicherheitsdienstleister
hatte zum Wochenstart unerwartet starke Umsatzzahlen für 2022
vorgelegt.
Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,0868
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs
am Montag auf 1,0871 (Freitag: 1,0826) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9199 (0,9237) Euro.
Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite unverändert bei 2,18 Prozent.
Der Rentenindex Rex sank um 0,10 Prozent auf 126,66
Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,12 Prozent auf
137,94 Zähler./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0217 2023-01-24/14:50
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.