FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach einem gestrichenen Kaufvotum von
JPMorgan für die Aktien von Telefonica Deutschland
stehen diese am Mittwoch vor einem Rekordtief. Auf Tradegate
verloren sie 1,6 Prozent auf 1,704 Euro im Vergleich zum
Xetra-Schluss am Vortag. Sie würden damit auf Xetra ihren bisherigen
Tiefstkurs vom März 2020 von 1,723 Euro unterschreiten.
Im August summiert sich der Kurseinbruch von Telefonica Deutschland
bereits auf rund 30 Prozent. Hintergrund ist der perspektivisch
wegbrechende Umsatz mit 1&1, da der Mobilfunk-Anbieter Vodafone
überraschend den Schulterschluss mit 1&1
suchte, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen. Beide
Firmen hatten sich auf eine National-Roaming-Partnerschaft geeinigt.
Das heißt, dass 1&1-Kunden spätestens ab Oktober 2024 dort, wo ihr
eigentlicher Vertragspartner keine eigenen Masten hat, mit dem
Vodafone-Netz verbunden werden. Dafür bekommt Vodafone
Mieteinnahmen. Bisher hat 1&1 so einen Vertrag mit Telefónica
Deutschland (O2), dieser gilt aber nur für 4G. Bei
Vodafone ist hingegen auch 5G und damit der neueste
Mobilfunkstandard inbegriffen.
Analyst Akhil Dattani von JPMorgan begründete nun am Mittwoch die
Abstufung der Telefonica-Deutshland-Aktie von "Overweight" auf
"Neutral" mit dieser Kooperation von Vodafone mit 1&1
, die Telefonica Deutschland quasi "verwundet" habe.
Geschätzt die Hälfte des bisherigen freien Mittelzuflusses (EFCF)
stehe auf dem Spiel sowie 15 Prozent des operativen Ergebnisses
(Ebitda)./bek/mis
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AXC0067 2023-08-16/08:54
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