AK hat Tipps für Sparer:innen

Wien (OTS) - Die Banken sollen die gestiegenen Leit- bzw. Marktzinsen auch tatsächlich an die Sparer:innen weitergeben, verlangt die AK. Der AK Sparzinsentest zeigt: Die Banken haben zwar die Zinssätze für Spareinlagen im Vergleich September 2020 zu Oktober 2022 erhöht, aber nicht in dem Ausmaß wie die Leitzinssätze, also die EZB-Einlagenzinssätze und der Euribor angestiegen ist.

Zudem fordert die AK die Banken auf, dass sie „Sparen“ wieder attraktiver machen – denn in den letzten Jahren hat sich die Produktpalette immer mehr eingeengt. Das zeigt sich auch in der Anzahl der Sparprodukte, vergleicht man den AK Sparzinstest 2020 mit November 2022: Laut AK Bankenrechner ist das Angebot bei fast allen Sparprodukten zurückgegangen.

Clever sparen – das sollen Sparer:innen beachten:

+ Bestehende Sparbücher checken: Überprüfen Sie die Bindungsfristen und lassen Sie die Zinsen nachtragen. Variabel verzinste Spareinlagen müssen eine Zinsanpassungsklausel haben, die den Vertragszinssatz zum Beispiel an den Leitzinssatz Euribor knüpft.

+ Sparbuch auflösen mit Spesen: Lösen Sie Ihr Sparbuch auf, müssen Sie mit Schließungsspesen rechnen. Der AK Sparzinsen-Test zeigt: Vier von zehn Banken (die noch Sparbücher ausgeben) verrechnen Schließungsgebühren bis zu 6,60 Euro (BKS Bank). Achtung, Spesen, aber auch einzelne Buchungen können den Zinsertrag zur Gänze auffressen.

+ Wer sich bindet, zahlt bei vorzeitiger Auflösung drauf: Lösen Sie Ihr Kapitalsparbuch oder Festgeldkonto auf, reduziert die vorzeitige Auflösung den Zinsertrag – und das kann teuer kommen. Es werden Vorschusszinsen von einem Promille pro Monat der nicht eingehaltenen Bindungsdauer vom Zinsertrag abgezogen. Und: Steigen die Marktzinsen weiter, dann bleibt der Zinssatz am Festgeldkonto oder Sparbuch eingefroren.
Vorteil: Bei Kapitalsparbüchern oder Festgeldkonten wird der angelegte Betrag für die vereinbarte Laufzeit zu einem Fixzinssatz verzinst – das bringt Ertragsgewissheit. Je länger die Laufzeit, desto höher der Zinssatz.

+ „Geld-Mixen“ genau überlegen: Möchten Sie Ihr Geld in verschiedene Anlageformen investieren, dann sollten Sie vorher genau überlegen:
Wie hoch soll der Sparbetrag sein? Wie lange soll das Geld angelegt werden? Wie steht es um meine Risikobereitschaft?

+ Falle, hoher Sparzins für „Neue“: Banken locken Neukund:innen mit hohen Zinsen. Aber Vorsicht, diese verlockenden Einstiegszinsen gelten nur für wenige Monate – etwa bei Santander der Einstiegszinssatz von zwei Prozent, drei Monate und bei Dadat ein Prozent, sechs Monate – danach gilt der Zinssatz für täglich fälliges Geld. Sehr oft gibt es auch Nebenbedingungen, wie Mindestsparsummen.

SERVICE: Mehr Tipps und den Sparzinsen-Test unter
https://wien.arbeiterkammer.at/sparzinsen.