Ein technischer Hoffnungsschimmer trifft auf hartnäckige Abwärtstrends: Die Aktie von Aixtron sendet derzeit widersprüchliche Signale an die Finanzmärkte. Während ein Indikator kurzfristig aufatmen lässt, mahnen andere Kursmarken zur Vorsicht. Was bedeutet das für den Spezialisten für Halbleiteranlagen und seine Anleger?

Kampfansage an den Abwärtstrend?

Die Papiere des Aachener Unternehmens haben gestern, am Mittwoch, eine wichtige Hürde genommen: die 100-Tage-Linie wurde nach oben durchbrochen. Charttechniker sehen darin oft ein ermutigendes Zeichen für einen mittelfristig aufwärtsgerichteten Trend. Aktuell notiert dieser gleitende Durchschnitt bei 12,35 Euro. Am heutigen Donnerstag legt die Aktie leicht um 0,68% auf 12,68 Euro zu und verteidigt damit vorerst den Sprung über diese Marke. Doch ist damit der Weg nach oben wirklich frei?

Die übergeordneten Zweifel bleiben

Trotz dieses Achtungserfolgs ist Vorsicht geboten. Sowohl der kurz- als auch der langfristige Abwärtstrend bei Aixtron sind weiterhin intakt. Die übergeordnete Korrektur scheint noch nicht ausgestanden zu sein. Ein deutliches Warnsignal sendet der Abstand zur 200-Tage-Linie, die bei 13,76 Euro verläuft. Mit einem aktuellen Minus von rund 7,85% zu diesem langfristigen Indikator wird das bearishe Gesamtbild unterstrichen. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus für die Aktionäre auf ernüchternde 14,79%.

Fundamentaldaten: Licht und Schatten

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Ein Blick auf die fundamentalen Daten zeichnet ebenfalls ein ambivalentes Bild. Die Ende April präsentierten Zahlen für das erste Quartal 2025 brachten einige Überraschungen:

• Der Umsatz lag zwar unter dem Vorjahreswert, übertraf jedoch die Erwartungen der Analysten.
• Der Auftragseingang konnte positiv überraschen und verzeichnete einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für das Gesamtjahr 2025 hält das Management an seiner Prognose fest. Erwartet wird ein Umsatz in der Spanne von 530 bis 600 Millionen Euro.

Wie geht es weiter?

Die Performance der Aixtron-Aktie ist eng mit den Entwicklungen in der globalen Halbleiterindustrie verwoben. Die Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern, insbesondere für Zukunftsfelder wie Leistungselektronik und Optoelektronik, ist hier ein entscheidender Treiber. Aktuelle Herausforderungen in den Lieferketten und eine teils gedämpfte Nachfrage in bestimmten Endmärkten trüben jedoch das Branchenumfeld.

Die kommenden Handelstage dürften daher entscheidend werden, um die Stärke des jüngsten Ausbruchs über die 100-Tage-Linie zu bewerten. Kann sich der positive Impuls nachhaltig durchsetzen oder erweist sich das Ganze als trügerischer Hoffnungsschimmer im übergeordneten Abwärtstrend? Die Frage bleibt: War das eine Bullenfalle oder der Beginn einer echten Erholung?

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