Der Industriegase-Konzern Air Products steckt mitten in einer strategischen Zäsur. Während das Unternehmen einerseits Milliarden in zukunftsträchtige Wasserstoff-Projekte pumpt und operative Erfolge feiert, zwang ein schmerzhafter strategischer Rückzug aus drei US-Clean-Energy-Projekten den Konzern zu einem milliardenschweren Abschreibungsopfer. Steht der Wasserstoff-Pionier vor einer Neupositionierung?

Operationeller Schwung trotz finanzieller Belastungen

Jüngst ging die neue Cleveland Air Separation Facility ans Netz, die die Kapazitäten des Konzerns im Kerngeschäft mit Industriegasen deutlich stärkt. Die Anlage versorgt bereits Kunden vor Ort und in der Region mit gasförmigem Sauerstoff, Stickstoff und flüssigem Argon und festigt das regionale Versorgungsnetzwerk. Parallel unterstrich Air Products mit seinem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht das Commitment zu ökologischen und sozialen Standards.

Mega-Projekte und strategische Kehrtwende

Im Wasserstoffgeschäft zeigt sich Air Products weiterhin ambitioniert. Das Unternehmen belieferte kürzlich die NASA mit der ersten Flüssigwasserstoff-Füllung für die weltgrößte Wasserstoff-Sphäre im Kennedy Space Center – eine Demonstration der technologischen Führungsrolle. Noch bedeutender: Das Mega-Projekt NEOM in Saudi Arabien, eine 4 GW Solar- und Wind-gestützte Grünwasserstoff-Anlage, erreichte 80 Prozent Baufortschritt. Erste Ammoniak-Produktion wird für 2027 erwartet.

Doch dieser Langfrist-Optimismus kontrastiert mit einer scharfen Kurskorrektur: Im zweiten Quartal 2025 buchte Air Products einen GAAP-Nettverlust von 1,7 Milliarden US-Dollar, verursacht durch eine Abschreibung in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar nach Steuern. Grund war der Ausstieg aus drei großen US-Clean-Energy-Projekten: der World Energy SAF-Erweiterung in Kalifornien, einem grünen Flüssigwasserstoff-Projekt in New York und einer Kohlenmonoxid-Anlage in Texas.

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Finanzielles Zwischenzeugnis und Fokussierung

Trotz der Belastungen zeigte das dritte Quartal 2025 wieder solide operative Zahlen: Der GAAP-Gewinn je Aktie stieg um vier Prozent auf 3,24 US-Dollar, das operative Ergebnis legte um sieben Prozent auf 791 Millionen US-Dollar zu. Allerdings wurde die Prognose für das Gesamtjahr auf einen bereinigten EPS von 11,85 bis 12,15 US-Dollar gesenkt. Positiv signalisierte der Konzern weiterhin Shareholder-Value: Die Dividende wurde zum 43. Mal in Folge erhöht.

Die jüngsten Entwicklungen markieren eine strategische Neuausrichtung: Air Products konzentriert sich verstärkt auf das profitable Kerngeschäft mit Industriegasen und ausgewählte Großprojekte im Wasserstoffbereich – und trennt sich gleichzeitig von riskanteren Clean-Energy-Engagements. Die Berufung von Howard Ungerleider in den Aufsichtsrat unterstreicht den gesteigerten Fokus auf Finanzdisziplin.

Kann der Wasserstoff-Vorreiter durch diesen schmerzhaften, aber klaren Schnitt gestärkt aus der Transformation hervorgehen?

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