Hypothekenmarkt unter Druck – wie hält AGNC dagegen?

Die Zeiten werden rauer für AGNC Investment. Der Hypotheken-REIT kämpft mit den Auswirkungen einer angespannten Marktlage, die an die Turbulenzen während der Pandemie erinnert. Doch während die Spreads bei hypothekenbesicherten Wertpapieren bedrohlich aufgehen, zeigt das Unternehmen erstaunliche Widerstandsfähigkeit. Wie lange kann AGNC den Sturm noch abfedern?

Kampf gegen die breiter werdenden Spreads

Der aktuelle Marktstress spiegelt sich deutlich in den Zahlen wider: Die Coupon-Spreads zu Swap-Sätzen erreichten mit 230 Basispunkten fast COVID-Niveau – ein Alarmzeichen für Investoren. Zwar haben sie sich leicht auf 220 Basispunkte entspannt, bleiben aber auf historisch hohem Niveau.

Doch AGNC ist gewappnet:

  • Massive Cash-Reserven: Mit 6,0 Mrd. Dollar hält das Unternehmen Liquidität in Höhe von 63% des Assetwerts bereit
  • Robustes Hedging: 91% der Positionen sind abgesichert
  • Leicht gestiegene Hebelwirkung: 7,5x (vs. 7,2x im Vorquartal)

Lichtblicke im Zahlenwerk

Trotz der Herausforderungen gibt es positive Signale:

  • Der Dollar Roll stieg von 0,37 auf 0,44
  • Netto-Zinsspread legte um 21 Basispunkte auf 2,12% zu
  • Agency MBS waren mit 3,1% Rendite die outperformer unter den festverzinslichen Wertpapieren

Dividende als Vertrauenssignal

Inmitten der Turbulenzen hält AGNC an seiner Ausschüttung fest: 0,12 Dollar pro Aktie werden am 9. Mai an Aktionäre ausgezahlt. Eine bewusste Entscheidung, die Stabilität signalisieren soll – doch wie lange kann das Unternehmen diese Linie halten, wenn der Marktdruck weiter zunimmt?

Der Blick auf den Buchwert zeigt bereits erste Risse: Er sank leicht auf 8,25 Dollar. Für Anleger bleibt die entscheidende Frage, ob AGNCs defensiv ausgerichtete Strategie ausreicht, um die aktuelle Krise unbeschadet zu überstehen.