Wie bekannt wurde, haben sich die Vereine für den Entwurf eines renommierten Architekturbüros aus den USA entschieden. Die als Populous bekannte Firma hat schon viele Sportstätten rund um den Globus geplant und errichtet. Einige imposante Beispiele sind die Olympiastadien von Sydney und London. Der Entwurf der amerikanischen Architekten wird „die Kathedrale“ genannt und zieht seine Inspiration besonders aus dem Mailänder Dom und der Jugendstil-Galerie „Vittorio Emanuele II.“. Das „neue San Siro“ soll unweit des alten Stadions entstehen und eines der ökologisch nachhaltigsten Stadien Europas werden. Zudem soll die geplante Glasfassade mit LED-Beleuchtung je nach der speilenden Mannschaft in rot oder blau gefärbt werden können.

 

Wie teuer das Stadion wird, ist nicht bekannt. Allerdings soll sich der Neubau für die Serie-A-Clubs durchaus lohnen. Es wird mit jährlichen Mehreinnahmen von etwa 80 Millionen Euro pro Verein gerechnet. Auch wenn AC und Inter aktuell gut aufgestellt sind und trotz des durchwachsenen Saisonstarts von den Fußballwettexperten bei bwin zu den Topfavoriten der Serie A zählen, könnten sie die Mehreinnahmen durchaus gebrauchen. Der italienische Fußball, der vor 25 Jahren noch das Maß aller Dinge war, hinkt heute der europäischen Konkurrenz deutlich hinterher und ist auf die Stärke seiner Traditionsclubs angewiesen. Der Stadionneubau könnte für die beiden Mailänder Topteams der Start in eine sportlich und wirtschaftlich erfolgreichere Zukunft werden.

 

Da das neue Stadion unweit des Alten entstehen soll, muss dieses leider weichen. Hier soll der Stadionvorplatz mit einer großzügigen Grünanlage und unterschiedlichen Shopping-, Erholungs- und Sportmöglichkeiten entstehen. Ob das Stadion weiterhin den gleichen Namen trägt, oder der Vorplatz zum Giuseppe-Meazza-Platz wird, ist wohl den meisten nicht so wichtig. Für viele werden Stadion und Umgebung für immer „San Siro“ bleiben.

 

Da Wirtschaft und Politik in Europa und besonders in Italien nicht ganz stabil sind, steht hinter dem Projekt noch immer ein kleines Fragezeichen. Es stehen zwar aktuell alle Anzeichen auf einen baldigen Projektbeginn, doch kann man sich nie ganz sicher sein. Zudem wird das Stadion noch für die Austragung der Olympischen Spiele im nahen Cortina d'Ampezzo gebraucht. So haben Fußballfans noch bis mindestens Februar 2026 Zeit, einmal das Mailand-Derby im legendären San Siro live zu erleben.