Der Biotech-Riese AbbVie steht an einem Scheideweg: Während neue klinische Daten Hoffnung auf zukünftige Blockbuster-Medikamente machen, kürzt das Unternehmen gleichzeitig Stellen im lukrativen Allergan-Aesthetics-Bereich. Kann der Pharmakonzern diese strategische Zangenbewegung erfolgreich meistern?

Pipeline mit Potenzial

AbbVie hat Fortschritte bei zwei vielversprechenden Krebsmedikamenten gemeldet:

  • Temab-A: Ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das auf c-Met abzielt
  • ABBV-706: Ein weiteres ADC, das gegen das SEZ6-Protein gerichtet ist

Besonders in der Onkologie können solche Durchbrüche langfristig milliardenschwere Umsätze generieren. Doch die Märkte reagierten bisher verhalten auf die Neuigkeiten – ein Zeichen, dass Investoren weitere klinische Daten abwarten wollen, bevor sie ihre Erwartungen anpassen.

Schmerzhafte Einschnitte bei Allergan

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Parallel zu den Forschungsfortschritten schrumpft AbbVie die Belegschaft seiner Allergan-Aesthetics-Sparte um über 200 Mitarbeiter. Betroffen sind vor allem die Bereiche Vertrieb, Data Engineering und Produktmanagement. Die Maßnahmen sollen bis Juli umgesetzt sein.

Solche Restrukturierungen sind im Pharmasektor zwar nicht ungewöhnlich, werfen aber Fragen auf: Wird AbbVie damit kurzfristig Kosten sparen, während es gleichzeitig in zukunftsträchtige Therapien investiert? Oder könnte der Personaleinschnitt die Marktpräsenz der lukrativen Ästhetik-Sparte schwächen?

Die Aktie zeigt sich derzeit mit einem RSI von 77,4 deutlich überkauft – ein Hinweis darauf, dass die jüngsten Entwicklungen bereits eingepreist sein könnten. Anleger werden genau beobachten, ob die Pipeline-Erfolge die Restrukturierungsrisiken langfristig aufwiegen können.

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