Der Schweizer Technologiekonzern gerät durch alarmierende Nachrichten aus seiner indischen Tochtergesellschaft unter Druck. Trotz zweistelligen Umsatzwachstums brach die Profitabilität dramatisch ein - ein Warnschuss für die globale Strategie?

Margenkollaps trotz Umsatzplus

Die Zahlen aus Indien sprechen eine deutliche Sprache: Während der Umsatz im zweiten Quartal um solide 12,2 Prozent auf 3.175 Crore Rupien zulegte, stürzte der Nettogewinn um 21 Prozent auf nur noch 352 Crore Rupien ab.

Noch dramatischer zeigt sich die Entwicklung bei der operativen Marge. Die EBITDA-Marge sackte von 19,2 Prozent im Vorjahreszeitraum katastrophal auf 13 Prozent ab. Damit vernichtete das Unternehmen binnen Jahresfrist mehr als sechs Prozentpunkte Profitabilität.

Als Verursacher identifizierte das Management Währungsschwankungen und einmalige Rückstellungen im Elektrifizierungsgeschäft. Doch können externe Faktoren erklären, warum ein wachsendes Geschäft plötzlich so viel weniger abwirft?

Robotik-Ausgliederung als Befreiungsschlag?

Parallel kündigte der Konzern einen strategischen Umbau an. Das Robotikgeschäft wird in eine eigenständige Tochtergesellschaft ausgegliedert - ein Schritt, der Teil der globalen Neuausrichtung ist.

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Trotz der schwachen Ertragslage beschloss der Vorstand eine Interimsdividende von 9,77 Rupien je Aktie. Ein Signal der Stärke oder verzweifelter Versuch, Anleger bei Laune zu halten?

Die Faktenlage im Überblick:

  • Umsatzwachstum: Plus 12,2 Prozent in Indien
  • Gewinneinbruch: Nettogewinn minus 21 Prozent
  • Margenkollaps: EBITDA-Marge von 19,2 auf 13,0 Prozent
  • Dividenden-Politik: Interimsdividende trotz schwacher Zahlen
  • Strategischer Umbau: Robotik-Sparte wird eigenständig

Digitalisierung als letzter Strohhalm

Hoffnung kommt aus dem Digitalisierungsbereich. Eine Partnerschaft mit dem Gasversorger THINK Gas soll dessen städtisches Verteilnetz vollautomatisieren. Solche Projekte zeigen die technologische Kompetenz, können aber die strukturellen Probleme kaum überdecken.

Besonders beunruhigend: Der Auftragseingang ging zurück, da Großaufträge aus dem Vorjahr ausblieben. In einem wachstumsstarken Markt wie Indien sollte dies eigentlich nicht passieren.

Der wichtige indische Markt entwickelt sich zum Problemfall für den Schweizer Konzern. Die Kombination aus schwindender Profitabilität und rückläufigen Bestellungen dürfte die Aktie weiter belasten.

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