5 faszinierende Fakten über Ötzi, den Eismann
Ötzi, der Mann aus dem Eis, ist eine natürlich mumifizierte Person, die an der italienisch-österreichischen Grenze gefunden wurde. Ötzi, der durch Tausende von Jahren im Eis konserviert wurde, hat Wissenschaftlern und Archäologen einige faszinierende Fakten über die menschliche Geschichte geliefert. Hier sind 5 der interessantesten Fakten über den Eismann.
Er ist älter als die Pyramiden
Ötzi ist eine der ältesten erhaltenen menschlichen Formen der Welt. Noch immer ist er bemerkenswert lebensecht, obwohl er rund 5.300 Jahre alt ist. Damit ist er älter als die ägyptischen Pyramiden. Seine Entdeckung im Jahr 1991 durch Touristen war ein äußerst wichtiges archäologisches Ereignis.
Er lebte während eines Paradigmenwechsels
Ötzi lebte in einer Zeit großer Veränderungen: dem Beginn der Kupferzeit. Als Ötzis starb, waren die für den Abbau und die Verarbeitung von Metallen erforderlichen Kenntnisse gerade aus Kleinasien nach Europa gekommen. Das Aufkommen der Metallurgie sollte die menschliche Zivilisation tiefgreifend verändern. Ötzi selbst benutzte noch überwiegend Steinwerkzeuge. Eine Axt mit Kupferkopf besaß er jedoch. Zu Lebzeiten Ötzis war die Axt zweifellos unglaublich wertvoll gewesen und hat ihn möglicherweise als wohlhabenden modernen Mann aussehen lassen.
Er war tätowiert
Wie herausgefunden werden konnte, war der Mann aus dem Eis Träger einer uralten Tinte. Insgesamt 61 Tätowierungen konnten auf der Haut des kupferzeitlichen Mannes gefunden werden. Alle seine Tätowierungen bestehen aus nebeneinanderliegenden Reihen. Es gibt viele Spekulationen darüber, was diese Markierungen bedeuten könnten. Eine verbreitete Theorie besagt, dass die Tätowierungen eine therapeutische Wirkung hatten. Diese Theorie entstand deshalb, weil sich viele der Tätowierungen an Körperstellen befinden, von denen man annimmt, dass sie während seines Lebens degeneriert waren. Moderne Hersteller von Tätowiermaschinen führen leider nicht mehr die Materialien, mit denen der Mann aus dem Eis vor über 5.000 Jahren markiert wurde. Seine Tätowierungen wurden höchstwahrscheinlich durch Aufschneiden der Haut und Einreiben mit Holzkohle aufgetragen – eine Methode, die in einigen Teilen der Welt noch heute praktiziert wird, auch wenn moderne Anbieter unserer Zeit wie Barber DTS natürlich deutlich harmlosere Techniken nutzen.
Es wird angenommen, dass er ermordet wurde
Nachdem Ötzi entdeckt wurde, war seine Todesursache viele Jahre lang völlig unbekannt. Im Jahr 2001 wurde er allerdings einer Röntgenuntersuchung unterzogen, um mehr über seine Physiologie herausfinden zu können. Diese Röntgenbilder enthüllten etwas Faszinierendes: Der Eismann wurde wahrscheinlich ermordet.
Eine Pfeilspitze steckte in Ötzis linker Schulter, und zwar an einer Stelle, die mit Sicherheit einen großen Blutverlust verursacht hatte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass er offenbar auch einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte. Das Leben von Ötzi war insgesamt sicher ein gewalttätiges Leben. Auf einem der Pfeile in seinem Köcher wurde das Blut von zwei Menschen gefunden – ein Hinweis darauf, dass er jemanden getötet, seinen Pfeil zurückgeholt und dann eine weitere Person getötet hatte, bevor er starb.
Obwohl es als sehr wahrscheinlich gilt, dass Ötzi mit Pfeil und Bogen erschossen wurde, ist die Reihenfolge der Verletzungen, die er erlitten hat, umstritten. So sind andere Forscher der Meinung, dass der Schlag auf den Kopf die endgültige Todesursache Ötzis war.
Wir wissen, was seine letzte Mahlzeit war
Wissenschaftler konnten tatsächlich herausfinden, was Ötzi vor Jahrtausenden als letzte Mahlzeit zu sich genommen hat. Denn der Inhalt seines Magens war sehr gut erhalten. Ein Glücksfall war für die Forscher (nicht jedoch für Ötzi), dass nur sehr wenig von der Nahrung im Magen des alten Mannes verdaut wurde. So konnten die Biologen nützliche Biopsien von seinen Eingeweiden durchführen.
So wurde festgestellt, dass Ötzi kurz vor seinem Tod Steinböcke, Rotwild und Einkorn verzehrt hatte. Spuren von Holzkohle in seinen Eingeweiden weisen außerdem darauf hin, dass einige der Zutaten seiner letzten Mahlzeit mit Feuer gekocht oder geräuchert worden waren.