16 Milliarden Passwörter gestohlen: Größtes Datenleck der Geschichte

Cybersecurity-Experten schlagen Alarm: Ein beispielloses Datenleck hat 16 Milliarden Passwörter und Login-Daten preisgegeben. Diese gewaltige Sammlung aus tausenden früheren Hackerangriffen und Malware-Logs bedroht nicht nur Millionen von Privatpersonen, sondern auch Unternehmen weltweit mit einer Welle von Identitätsdiebstahl und Phishing-Attacken.
Das kolossale Dataset enthält nicht nur alte, recycelte Passwörter, sondern auch aktuelle Zugangsdaten für eine Vielzahl von Online-Diensten. Betroffen sind unter anderem Google, Apple, Facebook, GitHub und Telegram. Besonders brisant: Es handelt sich nicht um einen einzelnen Hackerangriff auf ein Unternehmen, sondern um eine gefährliche Zusammenstellung von Daten, die über Jahre hinweg von Cyberkriminellen gesammelt wurden.
Die Anatomie einer beispiellosen Datensammlung
Das 16-Milliarden-Datensätze umfassende Leck besteht aus etwa 30 massiven Datensammlungen, wobei einzelne Dateien über 3,5 Milliarden Einträge enthalten. Forscher, die die Daten seit Anfang 2025 analysieren, berichten: Die Informationen wurden hauptsächlich durch sogenannte "Infostealer"-Malware gesammelt – Schadsoftware, die darauf spezialisiert ist, sensible Daten direkt von infizierten Geräten zu stehlen.
Diese Sammelmethode macht die preisgegeben Daten besonders gefährlich. Neben Benutzernamen und Passwörtern enthalten sie oft auch zugehörige Website-URLs, Session-Cookies und andere Metadaten. Was bedeutet das konkret? Cyberkriminelle können damit Sicherheitsmaßnahmen umgehen und automatisierte Angriffe starten.
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Security-Analysten warnen vor der strukturierten Natur der Daten: Sie erleichtert sogenannte "Credential Stuffing"-Angriffe erheblich. Dabei werden gestohlene Login-Daten automatisiert auf unzähligen anderen Websites ausprobiert. Die Verfügbarkeit eines so großen und organisierten Datensatzes senkt die Hürden für Cyberkriminelle drastisch.
September 2025: Ein Monat voller Cyber-Katastrophen
Das massive Passwort-Leck ist nur die Spitze des Eisbergs in einem Monat beispielloser Cyberangriffe. Ende September legte eine Ransomware-Attacke auf Collins Aerospace, eine Tochter von Raytheon, die Passagierservice-Systeme großer europäischer Flughäfen lahm. Die Folge: Massive Flugverspätungen und -ausfälle. Einige Airlines mussten auf manuelle Check-in-Verfahren zurückgreifen.
In derselben Woche traf es die Kido-Kindergartenkette mit Standorten in Großbritannien, den USA und Indien besonders hart. Hacker stahlen persönliche Daten von etwa 8.000 Kindern – Namen, Fotos und Adressen inklusive. Die Ransomware-Gruppe "Radiant" versuchte anschließend, sowohl das Unternehmen als auch die Eltern direkt zu erpressen.
Auch das Luxuskaufhaus Harrods warnte seine Kunden vor einem Datenleck bei einem Drittanbieter, bei dem Namen und Kontaktdaten gestohlen wurden. Diese Vorfälle zeigen: Cyberkriminelle setzen derzeit auf besonders aggressive und vielfältige Taktiken.
Experten-Analyse: Paradigmenwechsel bei Cyber-Bedrohungen
Branchenexperten sehen in der Sammlung von 16 Milliarden Zugangsdaten eine bedeutende Eskalation in der Cyberkriminalität. Das schiere Datenvolumen macht sie zu einer nahezu permanenten Ressource für böswillige Akteure. "Das ist nicht nur ein Leck – es ist ein Bauplan für Massenausbeutung", betonen Forscher von Cybernews.
Der Vorfall zeigt einen strategischen Wandel: weg von isolierten Angriffen, hin zur Erstellung massiver, querverweisender Datenbanken. Diese erhöhen den Wert und die Nutzbarkeit gestohlener Informationen dramatisch.
Die anhaltende Serie von Cyberangriffen 2025 – von TransUnion mit 4,4 Millionen kompromittierten Datensätzen bis hin zu Attacken auf Stellantis und Boyd Gaming – beweist: Kein Sektor ist sicher. Viele dieser Vorfälle gehen auf Schwachstellen bei Drittanbietern und Lieferkettenpartnern zurück, was Unternehmensverteidigungsstrategien verkompliziert.
Das Ende des Passworts, wie wir es kennen?
Nach diesem historischen Passwort-Leck gewinnt der Übergang zu sichereren Authentifizierungsmethoden kritische Dynamik. Tech-Giganten wie Google drängen ihre Milliarden von Nutzern aktiv dazu, sicherere Alternativen wie Passkeys zu nutzen. Diese ersetzen herkömmliche Passwörter durch kryptografische Schlüssel, die auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden.
Für Privatpersonen sind die nächsten Schritte klar: Wiederverwendete Passwörter bei allen kritischen Konten ändern, Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren und höchste Wachsamkeit bei Phishing-E-Mails walten lassen. Unternehmen müssen auf proaktives Identity Exposure Management, kontinuierliche Überwachung kompromittierter Zugangsdaten und die Absicherung ihrer Software-Lieferkette setzen.
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Die Zeit der statischen, einprägsamen Geheimnisse als Authentifizierung neigt sich dem Ende zu. Dieses 16-Milliarden-Datensätze-Leck könnte als das Ereignis in die Geschichte eingehen, das einen fundamentalen Wandel in der digitalen Sicherheit erzwungen hat.