Analyse im Detail

Bewertung von Barclays: Untergewichten16. Jänner 2012

Barclays bleibt zu Jahresbeginn vorsichtig für osteuropäische Banken, darunter Erste Group und Raiffeisen Bank International, eingestellt. "Gewinnmomentum, Rezession in Europa, Deleveraging der Banken und die FX-Volatilität in den Emerging Markets werden unserer Ansicht nach die wichtigsten Kurstreiber sein", schreiben die Analysten Cristina Marzea und Ivan Bokhmat. Nachdem sich im Jahr 2011 etliche Muster aus 2008 wiederholt haben, gehen die Analysten der Frage nach, ob 2012 wohl ähnlich dem Jahr 2009 werden könnte, als sich der Sektor deutlich erholt hat. "Wir erwarten nicht, dass 2012 identisch zu 2009 wird, sehen aber etliche nützliche Lehren", so die Analysten. Der ROE dürfte 2012 mit erwarteten 11,8% höher als 2009 liegen (7,4%), was primär der starken Performance in Russland zu verdanken sein wird. Ansonst erwarten die Barclays-Analysten, dass so gut wie alle Banken 2012 ein negatives Gewinnwachstum aufweisen, allerdings sollten die Rückgänge nicht so deutlich wie in 2009 ausfallen. Da der Konsensus nach wie vor für die meisten Banken für 2012 von einem Gewinnwachstum ausgeht, erwarten die Barclays-Analysten hier noch Rückstufungen. Im Sektor-Durchschnitt kommt das Kurs-Buchwert-Multiple derzeit bei rund 1x zu liegen, wobei Erste und RBI deutlich darunter liegen (bei rund 0,5x), die Sberbank und die polnischen Banken hingegen Ausreisser nach oben sind. "Die Branche verzeichnete 2009 ihr Tief bei einem Multiple von 0,58x, rund 43% unter dem aktuellen Level von 1x. Wir erwarten für das erste Halbjahr aber nicht einen derart dramatischen Rückgang auf das 2009er Niveau", so die Analysten. Im Jahr 2009 kam es dann zu einer Rally der CEE-Bankaktien auf ein Kurs-Buchwert-Multiple von 1,77x, was ausgehend vom aktuellen Niveau ein Aufwärtspotenzial von rund 75% bedeuten würde. "Wir hoffen zwar auf eine internationale Lösung der Euroverschuldungs-Krise, verweisen aber darauf, dass jede Rally von weniger glaubwürdigen Regierungsmassnahmen oder einer hohen Wahrscheinlichkeit für Kapitalerhöhungen gedeckelt werden könnte". Barclays änderte die Kursziele für Erste Group und Raiffeisen Bank International: Für die Erste Group geht es von 14,4 auf 13,6 Euro, bei unverändertem Underweight-Rating. Für die Raiffeisen Bank International hingegen wandert das Kursziel von 16 auf 18,5 Euro (unverändert Underweight).

Stimmungsbild von 6 Analysten

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17,91 EUR +0,39% +0,39%
30.08.2024 | 17:35