In den vergangenen zwölf Monaten ging es für die Aktie von Zur Rose (WKN: A0Q6J0) steil bergab. 66,5 % verlor sie und steht heute bei 139,20 Schweizer Franken (Stand: 4. März 2022). Seit April 2020 konnten wir die Aktie nicht mehr so günstig erwerben wie heute. Vom Rekordhoch im Februar 2021 ist sie mittlerweile 72 % entfernt.

Jetzt stellen sich uns Fools natürlich diese beiden Fragen: Ist Zur Rose weiterhin ein starkes Investment? Und bietet die Aktie nach dem drastischen Kurssturz eine interessante Einstiegschance?

Zur Rose musste einige schlechte Nachrichten verkraften

Insbesondere verzögert sich der Start des E-Rezepts in Deutschland. Wenige Tage vor Weihnachten gab das Bundesgesundheitsministerium bekannt, dass der Termin zum 1. Januar 2022 nicht gehalten werden kann.

Das trifft Zur Rose besonders hart. Schließlich ist Deutschland ein großer und wichtiger Schlüsselmarkt für das Unternehmen. Entsprechend viel haben einerseits das Management, andererseits die Marktteilnehmer erwartet.

Das Thema E-Rezept treibt Zur Rose weiter um

Einen konkreten Auslöser für die Kursstürze der vergangenen Wochen und Tage zu finden, ist schwierig. Im Grunde sehe ich keine harten Fakten, die erklären können, warum sich Anleger von der Aktie abwenden.

Allein das Thema E-Rezept bleibt ein heißes. Die zuständige Staatssekretärin antwortete dem Petitionsausschuss vor ein paar Tagen, dass die Testphase des E-Rezepts weiterlaufe. Bestimmte Qualitätsstandards seien dabei aber noch nicht erreicht.

Ich nehme an, dass deshalb nun viele Investoren fürchten, die Testphase könnte länger dauern. Und genau das würde die Wachstumsaussichten von Zur Rose in diesem Jahr eintrüben.

Aber neu ist diese Erkenntnis bei Weitem nicht. Denn, wie ich oben bereits beschrieb, ist schon seit Dezember 2021 bekannt, dass das E-Rezept noch auf sich warten lässt.

Wovor hat Mr. Market Angst?

Wie es scheint, fürchten sich viele Marktteilnehmer vor etwas, das schon seit zwei Monaten bekannt ist. Das ist auf den ersten Blick absurd. Wir Fools müssen uns allerdings darauf einstellen, dass so etwas immer wieder vorkommt, wenn Emotionen die Märkte beherrschen.

Sicherlich fällt durch diesen Stotter-Start ein wichtiger Wachstumstreiber für Zur Rose weg. Doch auch ohne E-Rezept wächst das Unternehmen – und das sogar stärker als viele Konkurrenten. Im Gesamtjahr 2021 stieg der Umsatz bei Zur Rose um 15,5 %. Auf dem Schlüsselmarkt Deutschland betrug das Wachstum 20,4 %.

Von der Gewinnschwelle hat sich Zur Rose zuletzt jedoch deutlich entfernt. Im ersten Halbjahr 2021 weitete sich der Verlust aus, von zuvor 52,3 auf 77 Mio. Schweizer Franken. Die Zahlen für das Gesamtjahr 2021 legt das Unternehmen Ende März vor. Im folgenden Chart siehst du die genauen Daten seit dem Geschäftsjahr 2016.

Zur Rose

Zur Rose gab Vollgas im Marketing

Die gestiegenen Verluste gehen auf höhere Ausgaben im Zuge des E-Rezepts zurück. Insbesondere ins Marketing investierte Zur Rose hohe Summen. So erhöhte etwa die Kampagne namens „Das Neue Gesund“ die Marketingkosten um 20 Mio. Schweizer Franken.

Die Aktie bleibt ein spannendes Investment

Auch wenn die Zahlen noch hinterherhinken, bietet Zur Rose ein spannendes Geschäftsmodell. Die Perspektive ist gut, das Wachstumspotenzial weiterhin vorhanden. Und auch wenn jetzt der Start des E-Rezepts sehr schleppend läuft, ist die Digitalisierung nicht aufzuhalten – vor allem nicht im Gesundheitswesen. Das E-Rezept wird kommen. Davon bin ich überzeugt. Zur Rose bleibt also auf meiner Watchlist. Noch etwas interessanter finde ich derzeit aber diese Aktie.

Der Artikel Zur Rose-Aktie: Warum sie 66,5 % verlor und trotzdem interessant bleibt ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022