Wolfspeed steht vor dem Abgrund. Der Halbleiter-Konzern bereitet eine vorverpackte Insolvenz vor, um seine erdrückende Schuldenlast von 6,5 Milliarden Dollar zu bewältigen. Eine Vereinbarung mit Gläubigern einschließlich Apollo Global Management steht kurz bevor.

Gläubiger übernehmen das Ruder

Die geplante vorverpackte Insolvenz soll Wolfspeed von Milliarden-Schulden befreien. Überraschend: Aktionäre könnten nach der Restrukturierung noch bis zu 5% ihrer Investitionen zurückerhalten - eine seltene Konzession in solchen Verfahren.

Die Märkte reagierten ambivalent. Heute morgen schnellte die Aktie um über 7% nach oben, nachdem die Insolvenz-Pläne bekannt wurden. Ein schwacher Trost: Das Papier ist 2025 bereits um 81% abgestürzt und befindet sich in einem klaren Abwärtstrend.

Bereits im Mai hatte das Unternehmen Zweifel an der Fortführung als lebensfähiges Unternehmen geäußert. Damals verfügte Wolfspeed noch über 1,33 Milliarden Dollar liquide Mittel.

Tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge

Was führte zu diesem dramatischen Fall? Die Kombination aus wirtschaftlichen Unsicherheiten, sich ändernder US-Handelspolitik und schwacher Nachfrage erwies sich als toxisch für den Konzern.

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Die jüngsten Quartalszahlen unterstreichen das Dilemma:• Konsolidierter Umsatz sank auf 185 Millionen Dollar (Vorjahr: 201 Millionen)• GAAP-Bruttomarge rutschte auf negative 12%• Auch die bereinigte Non-GAAP-Marge erreichte nur magere 2%

Gestern zeigte sich bereits die Verunsicherung der Investoren: Trotz kurzer Erholungsversuche schloss die Aktie letztendlich im Minus bei deutlich reduziertem Handelsvolumen.

Kann die Wende noch gelingen?

Die Gläubiger werden nach Unterzeichnung der Restrukturierungs-Vereinbarung über den Plan abstimmen, bevor formell Chapter-11-Schutz beantragt wird. Ziel ist es, durch massive Schuldenreduzierung eine Stabilisierung zu erreichen.

Für Wolfspeed beginnt nun eine Phase extremer Unsicherheit. Die Umsetzung des Restrukturierungsplans wird darüber entscheiden, ob aus der Krise ein Neuanfang wird - oder ob Aktionäre am Ende mit leeren Händen dastehen.

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