Mangelhafte Testkapazitäten des Landes verschlimmern Personalknappheit der Betriebe, kritisiert die Wirtschaftskammer Kärnten.

Klagenfurt (OTS) - Ab heute, Freitag, Mitternacht wird es keine Gesund- und Freitestungen in Kärnten mehr geben. Die vorhandenen Kapazitäten bleiben dann laut Kärntner Landesregierung der Verdachtsfalltestung und Freitestung von Personal in der kritischen Infrastruktur vorbehalten. Das Freitesten nach fünftägiger Quarantäne ist damit nicht mehr möglich. „Ein neuerliches Armutszeugnis für das seit Monaten mangelhafte und von uns immer wieder beanstandete PCR-Testangebot des Landes Kärnten“, kritisierte heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: „Seit dem vergangenen Sommer weist die Wirtschaft auf die zu geringen Testkapazitäten hin, seit Wochen wird über die ‚Omikron-Wand‘ spekuliert. Vor zehn Tagen habe ich noch Notfallpläne für explodierende Infektionszahlen eingemahnt. Und jetzt muss offenbar wieder die Wirtschaft für das anhaltende Corona-Chaos von Politik und öffentlicher Verwaltung büßen!“

Die wortreiche Untätigkeit des Kärntner Corona-Managements nach beinahe zwei Jahren Pandemie sei umso unverständlicher, als die Wirtschaftskammer ebenso lang mit größter Geduld einerseits das Land über die Bedürfnisse der Betriebe informiere und andererseits durch eigene Initiativen zum betrieblichen Testen und Impfen massiv zur Aufrechterhaltung der Wirtschaftskreisläufe beigetragen habe. Mandl:
„Jetzt reißt der Wirtschaft der Geduldsfaden. Wir haben uns wirklich eingebracht und an der Bewältigung der Pandemie stets konstruktiv mitgewirkt – aber es muss jetzt angemessen gehandelt werden, denn unseren Betrieben fehlen hinten und vorne die Mitarbeiter“. Mandl fordert konkret: Die behördliche Vorgangsweise bei den Absonderungen müsse angemessen erfolgen, um unnötige Quarantänen zu vermeiden. Und es müssen endlich alle PCR-Testungen – auch jene von Gurgeltests oder in Apotheken – als Freitestung anerkannt werden, nicht nur die ohnehin überlasteten behördlichen Testungen.