Wiener Börse (Mittag) - Leitindex legt zu, ATX +0,19 % / Dünne Meldungslage am Fenstertag - Inflation in Eurozone dürfte wieder zugelegt haben
31.05.2024 | 12:20
Die Wiener Börse hat sich am Freitag zu Mittag mit einem kleinen Plus gezeigt. Der heimische Leitindex ATX legte bis 12.00 Uhr um 0,19 Prozent auf 3.658,87 Punkte zu, der breiter gefasste ATX Prime stieg 0,16 Prozent auf 1.833,41 Zähler. Das europäische Börsenumfeld zeigte sich am Vormittag bisher uneinheitlich.
Die Meldungslage blieb, wie schon am gestrigen Feiertag, sehr dünn. Auch von Analystenseite blieb es bisher ruhig. Vor allem Kursgewinne beim ATX-Schwerstgewicht Erste Group (plus 1,2 Prozent) stützten das wichtigste heimische Aktienbarometer. Aber auch OMV und voestalpine kletterten jeweils 0,3 Prozent.
Demgegenüber standen Abschläge bei BAWAG und Raiffeisen Bank International von je 0,2 Prozent. Lenzing büßten 1,3 Prozent ein und bei RHI Magnesita ging es um 1 Prozent nach unten.
Datenseitig standen am Vormittag Preiszahlen im Fokus. Die Inflation im Euroraum dürfte im Mai laut ersten Schätzungen wieder leicht zunehmen: Laut am Freitag veröffentlichter Eurostat-Erstschätzung stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,6 Prozent. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate noch 2,4 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einer Beschleunigung gerechnet, allerdings nur auf 2,5 Prozent. Auch die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel dürfte wieder ansteigen. Die Rate erhöhte sich laut Eurostat-Schätzung von 2,7 auf 2,9 Prozent.
"Vor der nächsten EZB-Sitzung in der kommende Woche sind diese Zahlen damit ein Warnschuss für die EZB. Zwar scheint eine erste Zinssenkungen auf dieser Sitzung eine beschlossene Sache zu sein. Für die Anzahl und Geschwindigkeit weiterer Senkungen sollte die überraschend hohe Kernrate im Mai jedoch zu denken geben", schreiben die Experten der Commerzbank in einer Reaktion auf die Zahlen.
Die Inflationsrate für Österreich ist weiter rückläufig. Im Mai stiegen die Preise im Jahresabstand um 3,3 Prozent. Zudem wurde bekannt, dass die Stimmung in der österreichischen Wirtschaft sich im Mai etwas eingetrübt hat: Die unternehmerischen Konjunktureinschätzungen haben sich leicht verschlechtert, der Konjunkturklimaindex fiel um 0,8 Punkte auf minus 4,1 Zähler.
Am Nachmittag werden dann auch in den USA Preisdaten veröffentlicht. "Heute steht mit den PCE-Deflatoren das bevorzugte Inflationsmaß der Fed zur Veröffentlichung an. Im Berichtsmonat April zeichnet sich ein Rückgang der Gesamtjahres- und Kernteuerungsrate ab. Allerdings werden die Konsumausgaben vermutlich erneut steigen. Vor diesem Hintergrund wird die Fed von ihrer zurückhaltenden Vorgehensweise wohl nicht abrücken", meinen die Experten der Helaba.
kat/mha
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