Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit Kursgewinnen beendet. Nach einem schwächelnden Vormittagshandel drehte der ATX nachmittags ins positive Terrain und baute die Aufschläge nach Vorlage des US-Arbeitsmarktberichts immer weiter aus. Der Leitindex schloss auf seinem Tageshoch und stieg 0,76 Prozent auf 4.448,98 Einheiten. Auf Wochensicht verbuchte er ein schmales Plus von 0,50 Prozent.

Die US-Wirtschaft hat im Mai etwas mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 139.000 Stellen hinzu, Volkswirte hatten im Schnitt mit 126.000 neuen Stellen gerechnet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde allerdings um insgesamt 95.000 Stellen nach unten revidiert. Die ebenfalls gemeldete Arbeitslosenquote verharrte wie erwartet bei 4,2 Prozent. Die US-Notenbank orientiert sich bei ihren Zinsentscheidungen stark an der Lage am Arbeitsmarkt, die Daten waren daher mit Spannung erwartet worden.

Die Experten der Commerzbank bezeichneten den US-Arbeitsmarkt in einer ersten Reaktion als etwas schwächer, aber nicht schwach. "Der Arbeitsmarkt ist bisher von dem Handelskonflikt wenig betroffen. Viele negative Effekte dürften sich aber noch in der Pipeline befinden. Wir erwarten in den nächsten Monaten daher schlechtere Zahlen, wenn auch keine Rezession, und ab September Zinssenkungen der Fed", hieß es.

Frische Konjunkturdaten kamen vor dem Wochenende auch aus Österreich: Die heimische Wirtschaft hat in den ersten drei Monaten des Jahres ein Lebenszeichen von sich gegeben. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024 gab es beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) einen minimalen Anstieg von 0,1 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 liegt das reale BIP allerdings um 0,5 Prozent niedriger. In der gesamten Eurozone stieg das BIP von Jänner bis März um 0,6 Prozent zum Vorquartal.

Die Oesterreichische Nationalbank rechnet für heuer in Österreich wieder mit einem leichten Wirtschaftswachstum. Sie erwartet ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,2 Prozent.

kat/mik

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