Die Wiener Börse dürfte am Freitag mit Abschlägen in den Handel starten. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex tendierte 30 Minuten vor Sitzungsbeginn mit minus 0,20 Prozent. Die Vorgaben aus den USA und Asien fielen gemischt aus, allerdings hatte ein Medienbericht am Vorabend die Stimmung an den US-Börsen zum Handelsende hin belastet.

Das "Wall Street Journal" berichtete, dass Pfizer wegen Problemen bei der Lieferkette die Auslieferungsziele für seinen Coronavirus-Impfstoff vor einigen Wochen gekappt hat. Nun werde mit der Hälfte der ursprünglichen Menge gerechnet. Hintergrund sei eine unzureichende Qualität der Ausgangsstoffe. Die Modifikationen an den Produktionsverfahren seien inzwischen abgeschlossen, die Impfdosen könnten schnell hergestellt werden, hieß es dazu von Pfizer.

Ansonsten blieb es meldungsseitig bisher sehr ruhig, auch Analystenstimmen waren vorbörslich noch keine zu hören. Laut den Experten der Helaba gibt es Gründe zu der Annahme, dass das Potenzial der Aktien auf der Oberseite zunächst ausgereizt ist.

"Die Euphorie im Zusammenhang mit den Corona-Impfstoffen ist zumindest kurzfristig verflogen. Neue positive Impulse fehlten zudem. Auf der anderen Seite nehmen die Risiken zu, dass der neuerlich ausgeweitete Lockdown als Bremsfaktor wirkt. Das tatsächliche Ausmaß wird sich aber erst zeitverzögert darstellen. Unsicherheiten bestehen auch mit Blick auf den Brexit, wo es, wie zu hören ist, noch substantielle Dinge zu klären gilt. Auch die Stärke des Euros lastete auf dem Sentiment, zumindest bei den Exportwerten", schreibt die Helaba.

Am Donnerstag hatte der ATX um 0,28 Prozent höher bei 2.614,81 Punkten geschlossen. Der Leitindex konnte sich um 0,28 Prozent auf 2.614,81 Punkte verbessern, und drehte nach anfänglichen Verlusten am Nachmittag -gestützt durch eine zunächst positive Stimmung an der Wall Street- ins Plus.

Zuvor wurden die europäischen Aktienmärkte vom Höhenflug des Eurokurses zum US-Dollar belastet, da diese Entwicklung am Devisenmarkt den Export aus dem Euroraum erschwert. Von einer freundlichen Analystenstimme profitierten die Papiere von Semperit und gewannen 2,7 Prozent auf 24,65 Euro. Die Baader Bank erhöhte ihr Kursziel für die Semperit-Aktie von 23 auf 35 Euro und bekräftigte ihr Kaufempfehlung "Buy". Gesucht waren auch einige Immobilienwerte. Immofinanz legten um 2,5 Prozent zu. s Immo steigerten sich um 2,6 Prozent.

Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:

Kapsch TrafficCom +2,72% 13,20 Euro
Semperit          +2,71% 24,65 Euro
s Immo            +2,55% 16,10 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:

Schoeller-Bleckmann           -1,93% 27,90 Euro
Andritz                       -1,89% 36,32 Euro
Raiffeisen Bank International -1,77% 16,64 Euro

kat/mik

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