Die Wiener Börse dürfte den Handel am Freitag mit Kursverlusten aufnehmen. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX signalisierte rund zwanzig Minuten vor Sitzungsbeginn ein Minus von 1,09 Prozent. Damit könnte sich der kräftige Abwärtstrend der vergangenen beiden Handelstage fortsetzen. Auch die Vorgaben von den US-Börsen und den asiatischen Marktplätzen sind negativ.

Weiterhin haben Inflationssorgen, Zinsängste und Rezessionsbefürchtungen die Märkte fest im Griff. Datenseitig stehen daher heute in der Eurozone die Verbraucherpreise, die am Vormittag veröffentlicht werden, klar im Fokus. Laut den Experten der Helaba müssen die Marktteilnehmer mit einer rekordhohen Inflation in der Eurozone rechnen.

"Während die Inflationszahlen auf die Notwendigkeit einer geldpolitischen Wende hindeuten, nehmen marktseitig die Konjunktursorgen zu", heißt es von der Helaba weiter. Vor diesem Hintergrund steht am Nachmittag in den USA der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes im Mittelpunkt.

In Wien stehen Zumtobel nach Zahlen im Fokus. Der Leuchtenhersteller ist trotz stark gestiegener Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und Ukraine-Krieg beim Umsatz sowie beim Gewinn weiter gewachsen. Der Geschäftserfolg soll auch den Aktionären in Form einer höheren Dividende zugute kommen.

Auch der Baustoffkonzern Wienerberger hat im ganzen ersten Halbjahr eine "außergewöhnlich starke Performance" verzeichnet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBIDTA) ist im Vergleich zur Vorjahresperiode um 74 Prozent auf 530 Mio. Euro gestiegen. Entsprechend der positiven Aussichten auch für das zweite Halbjahr erhöht das Unternehmen den Ausblick für 2022, die operative EBITDA-Guidance, von bisher 750 bis 770 Mio. Euro auf circa 900 Mio. Euro.

Am Donnerstag hatte sich die Wiener Börse mit kräftigen Abgaben aus der Börsensitzung verabschiedet. Der ATX verlor 2,35 Prozent auf 2.879,29 Punkte. Inflationssorgen und Rezessionsängste lasteten auf der Stimmung. Die Kursverluste wurden demnach in fast allen Branchen verbucht, wobei besonders starke Verluste im Banken- und im Ölsektor registriert wurden.

Bei den Titeln des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann ging es unter den Erdöltiteln mit minus 4,6 Prozent klar hinab. Bei den Aktien der OMV beliefen sich die Abgaben auf 1,9 Prozent. Bei den Bankennotierungen rasselten BAWAG um 6,1 Prozent nach unten. Erste Group fielen um 3,7 Prozent und Raiffeisen Bank International um 3,4 Prozent.

kat

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