Die neuen Brüsseler Klimaschutz-Ziele für Neuwagen dürften nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zum Wegfall von Arbeitsplätzen bei Volkswagen führen. Der Konzern habe in seinen letzten Investitionsentscheidungen wesentliche Weichen für die E-Mobilität gesetzt. "Aber vor dem neuen Hintergrund sind weitere Umstrukturierungen zu erwarten", sagte am Mittwoch das VW -Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Presse-Agentur. Er hoffe, dass sie sozialverträglich stattfinden könnten - auch wenn das eine große Herausforderung darstelle.

Unterhändler der EU-Staaten, des Europaparlaments und der EU-Kommission hatten sich am Montagabend darauf geeinigt, dass der CO2-Ausstoß von Neuwagen bis zum Jahr 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zum Niveau von 2021 sinken soll. Weil meinte dazu: "Ich sehe diese Entscheidung sehr kritisch; Brüssel und Berlin machen zum wiederholten Male den Fehler, Ziele festzulegen ohne einen Plan zu haben." Es sei eine sehr hohe Wette mit sehr hohem Einsatz, gerade für die deutsche Industriepolitik.

Weil kritisierte, dass es keine ehrliche Folgeabschätzung gebe: "Das gilt insbesondere für die Arbeitsplätze: Die IG Metall befürchtet, dass in diesem Zusammenhang insgesamt etwa 200 000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten." Das Thema sei ausgeklammert worden. Die Zahl jener Arbeitsplätze, die verloren gingen, werde um ein Vielfaches höher sein als die Zahl der Zukunftsarbeitsplätze./rek/DP/nas

 ISIN  DE0007664039

AXC0261 2018-12-19/17:22

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.