(Redigierfehler in der Überschrift behoben)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag
leicht zugelegt. Im Fokus der Anleger standen zugleich zahlreiche
Quartalsberichte und Ausblicke. Bis zur Mittagszeit stieg der
deutsche Leitindex um 0,37 Prozent auf 15 456,01 Punkte. Der MDax
gewann 0,76 Prozent auf 28 673,06 Punkte. Damit
bröckelten in beiden Indizes die Gewinne im Vormittagshandel zum
Teil wieder ab.
Das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Vorabend
veröffentlicht wurde, zeigte große Zustimmung für den kleinen
Zinsschritt Anfang Februar, während über eine Zinspause nichts zu
lesen war. Laut der Credit Suisse gehen daher keine neuen
geldpolitischen Signale für die seit geraumer Zeit wieder von
Zinssorgen geprägten Börsen aus. Die Fed bleibe fokussiert auf
Inflationsrisiken, hieß es. Die Wirtschaftsdaten seither hätten die
restriktive Haltung der Notenbanker noch untermauert. "Für eine
Entwarnung auf der Zinsseite ist es noch immer zu früh",
konstatierte auch Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners
und sieht ebenfalls "keinen neuen Anpassungsbedarf" für die Börsen.
Unter den Einzelwerten richteten sich im Dax die Blicke vor allem
auf die Aktien von Heidelberg Materials , der
Deutschen Telekom und der Munich Re. Alle hatten vor
dem Börsenstart Zahlen vorgelegt und Aussagen zum neuen Jahr
gemacht.
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re , der tags
zuvor mit seinen Aussagen zur Dividende und zu weiteren
Aktienrückkäufen wenig Begeisterung auslöste, meldete nun einen
überraschend starken Jahresgewinn. Für die Aktien ging es dennoch um
4,4 Prozent abwärts. Analyst Kamran Hossain von der US-Bank JPMorgan
sprach von einem guten Ergebnis in einem für die Branche
"zweifelsohne schwierigem Jahr". Die Kursschwäche ist für ihn
dennoch keine Überraschung nach dem starken Lauf der Aktie. Im
vergangenen Jahr war sie um rund 17 Prozent gestiegen und legte im
neuen noch etwas weiter zu.
Heidelberg Materials gewannen nach guten Zahlen und einem soliden
Ausblick 1,8 Prozent, obwohl sich die Papiere des
Baustoffherstellers bisher in diesem Jahr mit plus 23 Prozent so gut
wie nur wenige andere im Dax entwickelt haben. Um 0,7 Prozent nach
oben ging es nach soliden Jahreszahlen außerdem für die T-Aktie, die
so den höchsten Stand seit Sommer 2001 erreichte.
Die Anteilsscheine von Fresenius und deren Tochter
FMC waren die Schlusslichter im Dax. Die Aktien des
Klinik- und Medizintechnikunternehmens Fresenius weiteten mit minus
4,6 Prozent ihre kräftigen Vortagesverluste aus, während die
FMC-Papiere einen Großteil ihrer Vortagesgewinne wieder einbüßten.
Sie sackten zuletzt um 5,8 Prozent ab. Am Mittwoch hatte Fresenius
angekündigt, die Dialysetochter aus der Bilanz herausnehmen zu
wollen.
Aus dem MDax stachen die Aktien des Maschinenbauers
Dürr nach laut der UBS "durchwachsenen Ergebnissen"
um 4,0 Prozent als Schlusslicht hervor. Die Papiere von Knorr-Bremse
zählten dagegen zu den Favoriten mit plus 3,7
Prozent. Starke Auftragseingänge und ein Auftragsbuch auf
Rekordniveau trugen zu dem Kurssprung der Aktie des Lkw- und
Zugbremsenherstellers bei.
Die Vitesco -Aktien waren im Index der kleineren
Werte, dem SDax , besonders gefragt und stiegen um 5,6
Prozent. Der Autozulieferer meldete für das Schlussquartal 2022
einen unerwartet hohen Gewinn im Tagesgeschäft./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0175 2023-02-23/12:11
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.