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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag zugelegt und seinen Verlust in dieser turbulenten Handelswoche eingedämmt. Rückenwind kam von vagen Entspannungssignalen im US-chinesischen Handelsstreit sowie Zinshoffnungen für die Eurozone.

Der Dax konnte die im frühen Handel zurückeroberte Marke von 11 500 Punkten aber nicht halten und notierte am späten Vormittag nur noch 0,59 Prozent höher bei 11 480,37 Zählern. Damit zeichnet sich für den Leitindex ein Wochenminus von rund 1,8 Prozent ab.

Nach Auffassung der UBS kommt den 11 500 Punkten an diesem Freitag eine besondere Bedeutung zu. Sollte der Dax darüber ins Wochenende gehen, dürfte die Korrekturbewegung ein Ende finden, glauben die Charttechnik-Experten. Unterhalb von 11 500 Punkten wären hingegen die "Bären" im Vorteil.

Der MDax , der die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen repräsentiert, stieg am Freitag zuletzt um 0,98 Prozent auf 24 623,14 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um rund 0,7 Prozent vor.

Jüngste Kommentare von US-Präsident Donald Trump signalisieren Beobachtern zufolge, dass die USA an einer baldigen Beilegung des Zollkonflikts mit China interessiert sind. Donald Trump machte deutlich, dass beide Seiten etwas unternehmen wollen, nannte aber keine Details. Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sprach von einem positiven Zeichen, ein Durchbruch sei aber noch weit entfernt.

Für Zinsoptimismus sorgten Äußerungen des finnischen Notenbankchefs Olli Rehn, der für eine spürbare Lockerung der EZB-Geldpolitik warb. "Es ist wichtig, dass wir im September ein umfassendes und wirksames Paket vorlegen", sagte Rehn am Donnerstag der US-Finanzzeitung "Wall Street Journal". Mit Blick auf die Finanzmärkte sei es zudem besser, die Erwartungen zu übertreffen als zu enttäuschen.

Auf Unternehmensseite ging es am Freitag deutlich ruhiger zu, nachdem die Quartalsberichtsaison so gut wie beendet ist. Die Aktien der Deutschen Euroshop sackten am MDax-Ende um mehr als 3 Prozent ab. Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) des auf Einkaufszentren spezialisierten Immobilieninvestors stagnierten weitgehend im ersten Halbjahr. Bei den Analysten kam das Zahlenwerk hingegen negativ an.

An der Dax-Spitze stiegen die Aktien des Agrorchemie- und Pharmakonzerns Bayer nach einer Kaufempfehlung der Bank of America um rund 2 Prozent. Schlusslicht waren die Aktien der Lufthansa , die ihren Abwärtstrend mit einem Minus von 0,9 Prozent fortsetzten.

Eine Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC ließ die Fielmann-Aktien um 1,9 Prozent auf 61,60 Euro steigen. Die langfristigen Wachstumsaussichten der Optikerkette seien intakt, versicherte Analyst Paul Rossington. Zudem verwies er darauf, dass die Papiere in den vergangenen zwei Monaten deutlich nachgegeben und damit wieder Kurspotenzial hätten.

Die Titel von Freenet verteuerten sich um 1,8 Prozent. Das Mobilfunkunternehmen hatte angekündigt, als Sunrise-Großaktionär auf der Generalversammlung des Schweizer Telekomunternehmens gegen die geplante Kapitalerhöhung zur Übernahme von UPC zu stimmen. Der Kaufpreis von 6,3 Milliarden Franken sei zu hoch, sagte Freenet-Chef Christoph Vilanek.

Die Anteilscheine von Ceconomy fielen den sechsten Börsentag in Folge und gaben um weitere 4 Prozent nach. Damit summiert sich das Kursminus seit Donnerstag voriger Woche auf nun rund ein Viertel des Börsenwertes. Am Vortag waren die Aktien des Elektronikhändlers zudem unter die 200-Tage-Durchschnittslinie gesunken, die als Indikator für den langfristigen Trend gilt./edh/mis

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0113 2019-08-16/12:36

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