Wacker Chemie setzt auf Wachstum – doch die Märkte bleiben skeptisch. Während der Chemiekonzern mit einer neuen Produktionslinie für Hochleistungspolymere die Weichen stellt, drücken Dividendensorgen und gesenkte Kursziele auf die Stimmung. Kann das Unternehmen die widersprüchlichen Signale vereinen?

Produktionsschub trifft auf Analystenskepsis

Die Inbetriebnahme der neuen Hybridpolymer-Anlage in Nünchritz markiert einen strategischen Schritt für Wacker Chemie. Die Anlage, eine Investition im zweistelligen Millionenbereich, soll nicht nur die Kapazitäten erhöhen, sondern auch die Wettbewerbsposition in einem Markt mit über 5% jährlichem Wachstum stärken.

Doch gleichzeitig zeichnen Analysten ein gemischtes Bild:

  • Deutsche Bank senkt Kursziel von 96 auf 74 Euro – hält aber am "Buy"-Rating fest
  • Baader Bank passt Ziel ebenfalls nach unten an
  • Dividendenkürzung um 16,67% erwartet

Zahlenbild zeigt Herausforderungen

Die jüngsten Kursbewegungen spiegeln die Ambivalenz wider:

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  • Aktueller Kurs: 65,45 € (-2,17% am Freitag)
  • 37,84% unter Vorjahresniveau
  • Knapp 10% über dem 52-Wochen-Tief von 59,50 €

Besonders auffällig: Die Aktie notiert deutlich unter ihren wichtigen Durchschnittswerten (-8,8% zum 50-Tage-, -13,56% zum 200-Tage-Durchschnitt), was auf anhaltenden Verkaufsdruck hindeutet.

Ostdeutschland als Chemiestandort im Fokus

Unabhängig von Wackers Entwicklungen formiert sich in der Region neuer Schwung: Das geplante "Netzwerk Grüne Chemie Ost" könnte langfristig neue Impulse setzen. Sechs Partner aus Wissenschaft und Industrie wollen die Transformation der Branche vorantreiben – eine Entwicklung, die auch für Wacker interessant werden könnte.

Die entscheidende Frage bleibt: Schafft es das Unternehmen, die Produktionserweiterung in nachhaltiges Wachstum umzumünzen – oder wiegen die kurzfristigen Herausforderungen schwerer? Die nächsten Quartalszahlen werden hier richtungsweisend sein.

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