Urgesteine gibt es am Kapitalmarkt einige. Wenn es ums Thema Online-Banking geht, reduziert sich die Anzahl dann bereits deutlichst ... Ernst Huber ist mit ein Wegbereiter des Onlinebankings/Brokerage in Österreich bzw. dem deutschsprachigen Raum: Er war Mitbegründer und rund zwei Jahrzehnte Vorstandsvorsitzender der 1995 gegründeten direktanlage.at, später Hellobank, heute easybank. 2016 wechselte Huber zu Schelhammer & Schattera und brachte mit dieser bereits 2017 in Österreich die nächste Direktbank an den Start: die DADAT Bank. Und dann ging 2023 in Deutschland noch Traders Place an den Start - wieder ist Huber maßgeblich involviert... da bietet es sich jedenfalls an, auch einen Blick zurückzuwerfen. Damals, als Aufträge noch telefonisch erteilt wurden; die dann am nächsten Tag ausgeführt wurden...

Wir werfen aber natürlich auch einen Blick in die Zukunft der Branche, die in den vergangenen Jahren von immer wieder neuen Marktteilnehmern bei weiter fallenden Erträgen geprägt war. Hier kann sich Huber durch die nun gestiegenen Zinsen - viele Neobroker gingen mit Gelder aus der Nullzinsphase an den Start - nun sogar ein gewisse Kehrtwende vorstellen und zweifelt ein wenig, ob jedes der Geschäftsmodelle auch fähig sein wird, Geld zu verdienen... Huber ist sich jedenfalls sicher, dass sich die Konkurrenz warm anziehen muss, um mit seiner DADAT halbwegs mithalten zu können.

Aufs abgelaufene Jahr blickt Huber mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Weinend, da die Umsätze an den Börsen überschaubar waren, Huber beschreibt die Handelstätigkeit als eine der schwächsten seit der Jahrtausendwende ... was schlecht für das auf Provisionen ausgerichtetes Online-Banking-Geschäft ist. Hubers Schmerz ist aber wohl überschaubar, denn mittels Kundenwachstum wurde diese Delle mehr als ausgeglichen. Wahrscheinlich während Sie dies hier lesen, wurde gerade der 50.000 Kunde der DADAT. Das Vorjahr brachte der DADAT einen Rekordzuwachs an Kundenvolumen, mehr als 500 Millionen Euro. Und was tat sich so in den Depots der Selbstentscheider? Auffallend ist der anhaltende Siegeszug von US-Werten (vor allem Technologie). Machten diese vor 10 Jahren etwa ein Viertel der Transaktionen aus, ist es heute die Hälfte - „die Musik spielt einfach in den USA”, sagt Huber. Und ETFs lösen mehr und mehr den gemanagten Fonds als Anlageobjekt ab (etwa 85% des Volumens entfällt bereits auf ETFs).

Zeit, den Erfolg zu genießen und einfach die gesäten Früchte ernten? Das wäre für Huber der falsche Weg, denn der Markt ist in Bewegung, „da muss man selbst Wegbereiter sein, den Takt vorgeben. Vom Erfolg in 2024 ist Huber aber überzeugt: „Es wird ein hervorragendes achtes Jahr werden. Die Basis ist gelegt, das Schwungrad in Gang gesetzt, jetzt kommen die Skaleneffekte zu tragen, da unser Automatisierungsgrad sehr hoch ist.” Huber kündigt auch gleich an, heuer „eine Rakete nach der anderen steigen zu lassen”: den Beginn macht eine neue App noch im 1. Halbjahr.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt für Huber in der Kombination aus Innovationskraft und einem guten Preis/Leistungsverhältnis. Hubers Credo daher: „Auch die DADAT ist ein Dauerprojekt. Wir müssen in Bewegung bleiben, um nur ja kein Fett anzusetzen.

Weniger in Bewegung setzen sich dafür Arbeitssuchende für die DADAT. „Vor 20 Jahren hat man uns beinahe die Türen eingeschlagen”, erinnert sich Huber. Ein Personalproblem gibt’s aber nicht, Huber versucht auch die Fluktation möglichst gering zu halten - wie? „Es macht Spaß bei uns zu arbeiten”

Natürlich darf bei einem Marktkenner wie Huber die Frage nicht fehlen, auf was denn Kunden bei einer Onlinebank bzw. Onlinebroker achten sollten. Eines vorweg: die DADAT erfüllt dabei alle Anforderungen Hubers...

Mehr gibt’s im Podcast hier, zur DADAT hier.