Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine will seine Produktion revolutionieren und setzt massiv auf grünen Stahl. Doch während zukunftsweisende Projekte angeschoben werden, kämpft das Unternehmen mit explodierenden Energiekosten und muss gleichzeitig schmerzhafte Einschnitte vornehmen. Gelingt dieser anspruchsvolle Spagat?

Aufbruch in eine grüne Zukunft – mit teuren Hürden?

Mit dem Stufenplan "greentec steel" verfolgt Voestalpine das ehrgeizige Ziel einer dekarbonisierten Stahlproduktion bis 2050. Ein Baustein auf diesem Weg ist ein Pilotprojekt in Linz: Gemeinsam mit der WEB Windenergie AG testet der Konzern, wie Strom aus Windkraft optimal in die energieintensive Stahlherstellung integriert werden kann. Doch diese grüne Transformation hat ihren Preis. Angesichts der hohen Energiekosten hat Voestalpine eindringlich an die österreichische Bundesregierung appelliert, die Strompreiskompensation weiterzuführen. Viele EU-Staaten nutzen dieses Instrument bereits, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industrie zu sichern – ein Punkt, den auch die EU-Kommission im "Steel and Metals Action Plan" hervorgehoben hat.

Innovation als Unterscheidungsmerkmal

Trotz des Kostendrucks treibt Voestalpine auch technologische Entwicklungen voran. So eröffnete die Tochter Voestalpine Böhler Welding kürzlich ein neues Lichtbogen-Loft in Süddeutschland. Dieses Anwendungstechnikzentrum soll die Nähe zu Kunden aus Handel und Industrie intensivieren und die Expertise in der Schweißtechnik unterstreichen. Bereits Ende April wurde mit dem TERRA NX 400 PMC DualFeeder eine Neuerung präsentiert, die durch den schnellen Wechsel zwischen zwei Brennern und eingestellten Parametern Zeitersparnis in der Schweißtechnik verspricht.

Harter Schnitt: Stellenabbau in Deutschland

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Die Neuausrichtung des Konzerns fordert jedoch auch Opfer. Am deutschen Standort Dettingen an der Erms plant Voestalpine einen erheblichen Personalabbau. Im Zuge einer bereits 2024 angekündigten Reorganisation der Fahrzeugteile-Standorte könnten bis Mai 2026 bis zu 209 der aktuell 650 Arbeitsplätze wegfallen. Der Standort soll sich künftig stärker auf die Baugruppen-Assemblierung fokussieren.

Diese Gemengelage aus ambitionierten Zukunftsprojekten und harten Sparmaßnahmen spiegelt die Komplexität der aktuellen Situation wider. Die zentralen Herausforderungen und Stoßrichtungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Transformation: Umsetzung des "greentec steel"-Plans zur Dekarbonisierung.
  • Energiekosten: Sicherung wettbewerbsfähiger Strompreise für die energieintensive Produktion.
  • Innovation: Weiterentwicklung von Produkten und Verfahren, um technologisch führend zu bleiben.
  • Restrukturierung: Anpassung von Kapazitäten und Fokussierung von Standorten zur Effizienzsteigerung.

Wie reagiert die Börse?

Trotz der bekannt gewordenen Herausforderungen zeigt die Aktie seit Jahresanfang eine beachtliche Performance von über 30 Prozent. Aktuell notiert das Papier bei 23,80 Euro und gibt damit heute leicht um 1,24% nach. Der Kurs liegt damit zwar rund 12 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch von 27,16 Euro, aber immer noch deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt (21,03 Euro), was auf einen mittelfristig positiven Trend hindeutet.

Die kommenden Monate dürften spannend werden und zeigen, ob Voestalpine die anspruchsvollen Ziele erreichen und die vielfältigen Herausforderungen meistern kann. Die Fähigkeit, Innovation, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen, wird entscheidend für den zukünftigen Erfolg des Stahlkochers sein.

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