Österreichische Post gratuliert Wiener Traditionsbetrieb zum 200-Jahr-Jubiläum

Die „Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne“ feiert heuer ihren 200. Geburtstag und die Österreichische Post gratuliert mit vier ganz speziellen Sonderbriefmarken. Der Clou: Die Post hat dafür eigene Kartensets produziert, deren Ass jeweils eine Briefmarke mit einer Nominale von 4,50 Euro enthält. Diese „Spielkartenbriefmarken“ wurden nun von Patricia Liebermann, Leiterin Philatelie, Österreichische Post AG, und Dieter Strehl, Geschäftsführer, Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne, im Rahmen der 200-Jahr-Feierlichkeiten erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
 
Die Briefmarkenblöcke sehen nicht nur aus wie Piatnik-Schnapskarten, sie können auch als solche verwendet werden. Jeder Briefmarkenblock ist Teil eines Sets mit vier weiteren Spielkarten der jeweiligen Farbe, also neben dem Ass auch Zehner, König, Dame und Bube. In die zusätzlichen Spielkarten ist eine heraustrennbare Vignette integriert, die wie die Sonderbriefmarke gestaltet, aber nicht frankaturgültig ist. Die Sets in allen vier Farben ergeben ein komplettes Kartenspiel mit zwanzig Spielkarten.
 
Die Sonderbriefmarken wurden von Marion Füllerer entworfen und sind im klassischen Design französischer Spielkarten gehalten. Ein Jockey auf einem Pferd erinnert an das berühmte Firmenlogo von Piatnik. Alle vier Sonderbriefmarken erscheinen jeweils in einer Auflage von 110.000 Stück, ein Farbset kostet 4,99 Euro. Die „Spielkartenbriefmarken“ sind ab sofort in allen Postfilialen, auf onlineshop.post.at sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post (Telefon: +43 577 67 – 95095; E-Mail: sammler-service@post.at) erhältlich.

Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne
Die Anfänge des heutigen Unternehmens gehen auf Anton Moser zurück, der am 14. Mai 1824 im 7. Wiener Gemeindebezirk eine Kartenmalerei gründete. Nach seinem Tod übernahm Ferdinand Piatnik den Betrieb und benannte ihn kurz darauf in „Ferdinand Piatnik in Wien“ um. Piatnik entwickelte bald eine besondere Art von Spielkartenmotiven, wie z.B. die „Doppeldeutschen“ oder die heute noch bekannten Rummykarten-Motive. Es dauerte nicht lange, bis Piatnik zum Inbegriff des Kartenspiels wurde. „Heiliger Piatnik, schau oba“, heißt es noch heute in so manchem Wiener Kaffeehaus.
Der Firmengründer gab seine Leidenschaft an seine Söhne weiter, die vor allem die technischen Möglichkeiten der Zeit nutzten und über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich waren. Sie stellten 1891 auf moderne Industrieproduktion um, bezogen das heutige Firmengelände in der Wiener Hütteldorfer Straße und entwickelten das Logo mit dem charismatischen Reiter und seinem Pferd.
In den Kriegsjahren gingen alle Werke außerhalb Österreichs verloren, so dass das Unternehmen 1945 fast wieder bei Null anfangen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Piatnik, neben Spielkarten auch Brettspiele und Puzzles zu produzieren und selbst neue Spiele wie „Activity“ zu entwickeln. Heute ist Piatnik der größte Spieleverlag Österreichs und beschäftigt am Unternehmenssitz in Wien rund 100 Mitarbeiter*innen.