Die Viatris-Aktie steht im Spannungsfeld zweier gegensätzlicher Entwicklungen: Während sich eine Sammelklage wegen mutmaßlich irreführender Aussagen zum Jahreswechsel zuspitzt, setzt der Pharmakonzern gleichzeitig auf Produktinnovationen. Droht den Aktionären weiterer Ärger – oder können neue Medikamente die Wende bringen?

Sammelklage eskaliert

Mehrere US-Anwaltskanzleien drängen Viatris-Aktionäre zur Eile: Bis zum 3. Juni können sie sich als Hauptkläger in einer Sammelklage bewerben. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe die Auswirkungen eines FDA-Warnschreibens nach einer Inspektion in Indien heruntergespielt. Die Klage bezieht sich auf den Zeitraum August 2024 bis Februar 2025.

Die finanziellen Folgen wurden erst mit der enttäuschenden Jahresprognose Ende Februar offenbart – der Kurs stürzte damals um 15% ab. Laut Klageschrift belaufen sich die geschätzten Umsatzausfälle auf 500 Millionen Dollar, das operative Ergebnis soll um 385 Millionen Dollar einbrechen. Besonders brisant: Die Probleme verhinderten die Suche nach alternativen Bezugsquellen für wichtige Medikamente wie Lenalidomid.

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Lichtblick aus Kanada

Doch es gibt auch positive Nachrichten: Viatris hat in Kanada eine neuartige, oral zerfallende Tablette von Clozapin eingeführt – das erste Antipsychotikum speziell für behandlungsresistente Schizophrenie. Die Innovation könnte das psychiatrische Portfolio des Unternehmens stärken.

Die Frage bleibt: Wiegt diese Entwicklung die rechtlichen Risiken auf? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich genug Aktionäre der Klage anschließen – und wie der Markt die Chancen und Risiken neu bewertet.

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