Verbio geht in die Offensive – und setzt dabei auf direkten Kontakt zu seinen Kunden. Der Biokraftstoff-Pionier expandiert sein eigenes Tankstellennetz für BioCNG und BioLNG, um unabhängiger von externen Partnern zu werden. Doch kann diese Strategie den angeschlagenen Kurs wirklich beleben?

Eigene Tankstellen als strategischer Hebel

Verbio treibt den Ausbau seines eigenen Tankstellennetzes konsequent voran. Erst kürzlich ging eine neue Station an der A9 bei Bayreuth in Betrieb, die rund um die Uhr für Speditionen und Privatfahrer zugänglich ist. Damit umfasst das firmeneigene Netz nun 19 Standorte in Deutschland.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Direkte Kundenbindung durch eigene Tankkarten und Akzeptanz gängiger Zahlungsmittel
  • Bessere Margenkontrolle durch verkürzte Wertschöpfungskette
  • Strategische Partnerschaften mit Großkunden wie Transgourmet und Heidelberg Materials

Großkunden als Wachstumstreiber

Neben dem öffentlichen Netz setzt Verbio gezielt auf maßgeschneiderte Lösungen für industrielle Abnehmer. Die neue Hoftankstelle für Transgourmet zeigt: Das Unternehmen versteht es, seine BioCNG-Technologie bei Logistikpartnern zu platzieren. Ähnliche Kooperationen gibt es bereits mit BayWa und Knauber.

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"Die Expansion im Tankstellensegment ist ein klarer Schritt Richtung vertikale Integration", analysiert ein Marktbeobachter. "Verbio sichert sich damit nicht nur Absatzkanäle, sondern auch bessere Einblicke in die Kundennachfrage."

Kurs unter Druck – kann die Strategie überzeugen?

Trotz der operativen Fortschritte kämpft die Aktie mit massiven Kursverlusten. Seit Jahresanfang ging es um über 20% bergab, zum 52-Wochen-Hoch fehlen gar rund 60%. Die hohe Volatilität von über 50% spiegelt die Unsicherheit der Anleger wider.

Die entscheidende Frage: Reicht die Tankstellen-Offensive aus, um das Vertrauen zurückzugewinnen? Der weitere Netzausbau in den kommenden Monaten wird hier richtungsweisend sein – ebenso wie die Fähigkeit, die neuen Absatzkanäle profitabel zu nutzen.

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