Der US-Gesundheitsriese UnitedHealth steckt in der tiefsten Krise seit Jahren. Nach einem historischen Absturz im Mai – dem stärksten monatlichen Verlust seit 2009 – kämpft die Aktie nun nahe Fünfjahrestiefs. Doch was treibt den einstigen Branchenprimus so massiv in die Baisse?

Regulatorische Attacken und Führungschaos

Gleich mehrere Schocks haben UnitedHealth in den vergangenen Wochen getroffen. Der schwerste: Ein Strafverfahren des US-Justizministeriums wegen mutmaßlichen Betrugs im Medicare-Programm ließ die Aktie am 14. Mai um 11 Prozent einbrechen. Nur eine Woche später folgten neue Negativschlagzeilen über fragwürdige Zahlungen an Pflegeheime.

Doch damit nicht genug:

• CEO Andrew Witty trat überraschend zurück – Nachfolger Stephen Hemsley muss nun die Scherben aufkehren
• Das Unternehmen zog seine Jahresprognose zurück, was die Märkte zusätzlich verunsicherte
• Insider kauften zwar für über 32 Millionen Dollar Aktien, darunter allein 25 Millionen durch den neuen Chef

Vertragspoker und politische Risiken

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Parallel zu den regulatorischen Problemen muss UnitedHealth kritische Vertragsverhandlungen meistern. Der Auslauf des Abkommens mit Stony Brook Medicine zum 1. Juni könnte Versicherte betreffen, während gleichzeitig neue Vereinbarungen mit McLaren geschlossen wurden.

Die monatlichen Aktualisierungen der Erstattungsrichtlinien für Juni 2025 sowie die bereits angekündigte Beitragserhöhung für den AARP Medicare Supplement Plan F zeigen: Der politische Druck auf den Gesundheitssektor bleibt hoch.

Licht am Ende des Tunnels?

Trotz des düsteren Panoramas halten einige Analysten an ihrer langfristig positiven Einschätzung fest. Entscheidend wird sein, ob es dem neuen Management gelingt, die regulatorischen Stürme zu überstehen und das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen. Für risikobereite Anleger könnte die aktuelle Talfahrt eine Einstiegsgelegenheit bieten – doch die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Abwärtstrend wirklich gebrochen ist.

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