Der US-Gesundheitskonzern UnitedHealth steckt in einer perfekten Krise: zwischen Führungswechsel, regulatorischen Ermittlungen und steigenden Kosten. Nachdem die Aktie kürzlich ein Fünfjahrestief markierte, stellt sich die Frage – ist der Abwärtstrend noch nicht ausgereizt?

Führungschaos und regulatorische Albträume

Die Turbulenzen bei UnitedHealth haben eine neue Dimension erreicht. Nach dem überraschenden Rücktritt von CEO Andrew Witty aus persönlichen Gründen übernimmt der ehemalige Chef Stephen Hemsley in Doppelrolle wieder das Ruder – als CEO und Chairman. Diese ungewöhnliche Konstellation wirft Fragen zur langfristigen Strategie auf.

Gleichzeitig lasten schwere regulatorische Wolken auf dem Unternehmen:

• Laufende Antitrust-Ermittlungen des Justizministeriums seit Februar 2024
• Untersuchungen zu den Medicare Advantage-Praktiken
• Eine anhängige Sammelklage wegen angeblichen Wertpapierbetrugs

Kostenexplosion zwingt zum Kurswechsel

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Die eigentliche Bombe platze jedoch mit der überraschenden Rücknahme der Jahresprognose. Grund sind explodierende Kosten im Medicare Advantage-Programm, besonders bei Neukunden. Dabei hatte UnitedHealth die Erwartungen erst im April nach unten korrigiert:

• Neues Nettoergebnis-Ziel: 24,65 bis 25,15 USD pro Aktie
• Adjustierter Gewinn: 26,00 bis 26,50 USD pro Aktie

Trotz dieser düsteren Aussagen zeigt die aktuelle Bilanz überraschende Stärken: Der Umsatz kletterte im Q1 2025 auf 109,6 Mrd. USD (Vorjahr: 9,8 Mrd. USD), die operative Marge verbesserte sich von 5,8% auf 6,2%. Doch können diese Lichtblicke die anhaltenden strukturellen Probleme überstrahlen?

Mit der Aktie, die seit November 2024 über 50% an Wert verloren hat und sich nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bewegt, scheinen die Anleger ihr Urteil bereits gesprochen zu haben. Die zentrale Frage bleibt: Ist UnitedHealth nur in vorübergehenden Turbulenzen – oder steht der Gesundheitsgigant vor einem fundamentalen Umbruch?

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