UNIQA steigert im 1. Quartal Prämien und Gewinn / Wenig Schäden aus Naturkatastrophen - Starkes Wachstum in Polen - Turbulenzen am Kapitalmarkt belasten Finanzergebnis
23.05.2025 | 08:37
Der Versicherungskonzern UNIQA hat im ersten Quartal mehr verdient und seinen Gewinn gesteigert, Turbulenzen an den Finanzmärkten belasteten jedoch das Finanzergebnis. Die verrechneten Prämien erhöhten sich um 13,2 Prozent, wobei vor allem das Wachstum in Zentral- und Osteuropa (CEE) unterstützte. Das Konzernergebnis legte um 10,9 Prozent auf 118,6 Mio. Euro zu. Die Netto-Combined-Ratio (Schaden-Kosten-Quote) verbesserte sich von 91,7 auf 88,2 Prozent.
"Die gesamte Branche hatte im ersten Quartal sehr wenige Schäden aus Naturkatastrophen zu verzeichnen", sagte UNIQA-Chef Andreas Brandstetter im Gespräch mit der APA. Die "heiße Zeit" komme erst im zweiten und dritten Quartal des Jahres. Das erste Jahresviertel sei dagegen "sehr erfreulich" verlaufen. In Österreich stiegen die Prämien um 4,3 Prozent, in CEE gab es mit 12,4 Prozent ein deutlich stärkeres Wachstum.
Starkes Wachstum in Polen
Gestützt wurde das vor allem von Polen, wo die Prämien um 22,6 Prozent zulegten. Das Land ist mit rund 5 Millionen Kundinnen und Kunden der größte Markt für die UNIQA. Trotz des starken Wachstums in Polen in den vergangenen Jahren sieht Brandstetter weiterhin "Luft nach oben". Die UNIQA habe dort erst einen Marktanteil von rund 6 bis 7 Prozent und Polen sei in der CEE-Region eine konjunkturelle "Wachstumslokomotive", was auch der Versicherungswirtschaft zu Gute komme. Neben Polen wachse auch Rumänien mit einem Prämienplus von 14,5 Prozent deutlich.
Turbulenzen am Kapitalmarkt belasten Finanzergebnis
Die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten aufgrund der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trumps belasteten indessen das Finanzergebnis. Das Kapitalanlageergebnis halbierte sich im ersten Quartal von 237,5 Mio. Euro auf 108,8 Mio. Euro, das Finanzergebnis brach von 70,7 Mio. Euro auf 21,1 Mio. Euro ein. Für das Gesamtjahr rechnet Brandstetter dennoch mit einem "guten" Finanzergebnis, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Auf die allgemeine Veranlagungsstrategie der UNIQA hätten kurzfristige Ausschläge wie im Frühling keine nennenswerte Auswirkung, so der Versicherungschef.
Ausblick von Unsicherheiten geprägt
Ein Ausblick für das Gesamtjahr 2025 sei aufgrund der wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen sowie aufgrund tendenziell zunehmender Naturkatastrophenschäden mit Unsicherheit behaftet. Im Rahmen der neuen Strategie bis 2028 strebt die UNIQA aber ein Wachstum bei den verrechneten Prämien von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr an. Die Prämien sollen um durchschnittlich 6 Prozent jährlich wachsen.
Nach Plan verläuft jedenfalls der Ausstieg aus Albanien, Nordmazedonien und Kosovo. Vom albanischen Regulator habe es bereits grünes Licht gegeben, auf die übrigen regulatorischen Genehmigungen warte man noch, sagte Brandstetter. Das Closing ist für das zweite Quartal 2025 geplant.
bel/spo
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