Der Konsumgüterriese Unilever steht vor einem unerwarteten Führungswechsel, der die Aktie des Unternehmens in London deutlich unter Druck setzt. Der erst vor 18 Monaten eingesetzte Vorstandsvorsitzende Hein Schumacher wird das Unternehmen zum 31. Mai in gegenseitigem Einvernehmen verlassen. Als Nachfolger wurde der bisherige Finanzvorstand Fernando Fernandez bestimmt, während die Position des Finanzchefs vorübergehend von Srinivas Phatak übernommen wird. Die Marktreaktion auf diese überraschende Personalentscheidung fiel negativ aus - die Unilever-Aktie verzeichnete im Londoner Handel einen Rückgang von mehr als zwei Prozent auf 43,80 Pfund.


Turnaround-Strategie auf dem Prüfstand


Die vorzeitige Trennung vom Konzernchef während einer wichtigen strategischen Neuausrichtung weckt bei Analysten Bedenken über den Fortschritt des eingeleiteten Transformationsprozesses. Trotz der Bestätigung der Mittelfristziele und des Ausblicks für 2025 durch das Unternehmen deuten die jüngsten Entwicklungen auf Herausforderungen im Turnaround-Prozess hin. Das Produktivitätsprogramm und die geplante Ausgliederung des Speiseeisgeschäfts sollen zwar planmäßig verlaufen, dennoch zeigten die letzten Quartalsergebnisse ein verhaltenes Umsatzwachstum. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die kommenden Geschäftsergebnisse nun noch intensiver analysiert werden, um mögliche Schwachstellen in der Unternehmensstrategie zu identifizieren.


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