Der italienische Bankenriese UniCredit steckt mitten in einem mehrfrontigen Gefecht – und die Märkte beobachten gespannt, wie CEO Andrea Orcel die komplexe Lage meistert. Während ein Gerichtsurteil die Übernahme von Banco BPM weiter in der Schwebe hält, sorgt Orcels direkte Kritik an Commerzbank für zusätzlichen Zündstoff. Kann der umtriebige Banker seine ehrgeizigen Pläne doch noch durchsetzen?

Gericht weist Banco BPM-Einwand zurück

Ein italienisches Gericht hat den Einspruch von Banco BPM gegen die Aussetzung des Übernahmeangebots von UniCredit abgewiesen. Damit bleibt die Offerte bis mindestens 23. Juli auf Eis – ursprünglich sollte die Frist bereits diese Woche enden. Hintergrund sind Auflagen der italienischen Regierung, die UniCredit als "unklar und risikoreich" kritisiert.

Orcel schätzt die Erfolgschancen der Übernahme mittlerweile auf nur noch 20%. Am 9. Juli will ein Gericht in Rom über UniCredits Klage gegen die staatlichen Bedingungen entscheiden. Sollte das Urteil negativ ausfallen, dürfte das den Deal endgültig platzen lassen.

Schlagabtausch mit Commerzbank

Die Spannungen zwischen UniCredit und Commerzbank haben sich weiter verschärft. Nach Orcels Äußerungen, der Kurs der Commerzbank sei überhitzt, konterte deren CEO Bettina Orlopp scharf: "Unser Aktienkurs ist fair und spiegelt die Fundamentaldaten wider."

Der Vorstoß zeigt: Trotz Widerstands aus Management und Politik hält UniCredit an seinen Ambitionen auf die deutsche Bank fest. Mit einem bereits bestehenden Anteil von rund 15% bleibt der Druck hoch – auch wenn eine vollständige Übernahme derzeit unwahrscheinlich erscheint.

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Mitarbeiter werden zu Aktionären

Während die großen Deals stocken, setzt UniCredit intern auf eine ungewöhnliche Maßnahme: Das neue "U Share"-Programm ermöglicht Mitarbeitern, zu vergünstigten Konditionen Unternehmensanteile zu erwerben.

  • Investition zwischen 500 und 10.000 Euro möglich
  • 20% Bonusaktien nach 18 Monaten
  • Weitere 20% nach 36 Monaten bei Erreichung von Zielen

Die Aktion soll die Bindung der Belegschaft stärken – und vielleicht auch das Vertrauen der Märkte in UniCredits Kurs.

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der Turbulenzen sieht das Analysehaus Obermatt UniCredit weiterhin als Top-Pick im MIB-Index. Besonders die Bewertung, Sicherheit und Stimmung seien attraktiv, auch wenn das Wachstumsmomentum aktuell schwächelt.

Die Aktie notiert derzeit knapp unter 57 Euro und hat seit Jahresanfang fast 50% zugelegt. Doch die kommenden Wochen werden zeigen, ob UniCredit die vielen Baustellen meistern kann – oder ob die Ambitionen des ehrgeizigen CEO Orcel am Widerstand von Regierungen, Konkurrenten und Gerichten scheitern.

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