Die Chefetage der italienischen Großbank UniCredit hat Analysten jüngst bei einem Treffen Rede und Antwort gestanden und dabei einige spannende Einblicke in die Zukunftsstrategie gewährt. Im Kern ging es um mögliche Übernahmen, die Ausrichtung des Kerngeschäfts und die Frage, wie üppige Kapitalreserven eingesetzt werden sollen. Doch nicht alles scheint reibungslos zu laufen.

Übernahmepläne: Italienisches Roulette und deutsches Kalkül?

Besonders im italienischen Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) scheint es zu haken. Die Bank wartet offenbar auf klärende Worte der Regierung bezüglich sogenannter "Golden Power"-Konditionalitäten. Das Management machte deutlich, dass diese Bedingungen eine Transaktion erheblich erschweren und ohne Änderungen kaum tragbar wären. Hier dürfte also noch einige Unsicherheit im Spiel sein.

Und was ist mit Deutschland? Das Augenmerk liegt hier auf der Commerzbank, genauer gesagt auf deren Profitabilitätsentwicklung und relativen Bewertung. Die UniCredit-Führung betonte ihre Flexibilität, in jede Richtung agieren zu können, nicht zuletzt dank der bereits realisierten Kapitalgewinne aus ihrer Beteiligung an der Commerzbank. Allerdings, so wurde eingeräumt, führt die Umwandlung dieser Beteiligung und der anteilige Gewinn- und Verlustbeitrag der Commerzbank zu einer gewissen Volatilität. Der Grund: eine buchhalterische Unstimmigkeit mit der zugehörigen Absicherungsstrategie. Ein Punkt, den Investoren sicher im Auge behalten werden.

Kerngeschäft: Mehr Marge, weniger Risiko?

Abseits der M&A-Gedankenspiele bleibt der Fokus im operativen Geschäft klar: Kapital soll vorrangig in hochmargige Kredite fließen, natürlich auf risikoadjustierter Basis. Zudem setzt man auf sogenannte "Capital-Light"-Produkte, also solche, die wenig Eigenkapital binden. Die Bank sieht hier weiterhin Potenzial zur Effizienzsteigerung bei den risikogewichteten Aktiva (RWAs). Diese Zuversicht stützt auch die Erwartung, weiterhin organisch Kapital über dem eigentlichen Nettoergebnis zu generieren.

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Doch wie konkret sehen diese hochmargigen Bereiche aus und welche Risiken nimmt man dafür in Kauf? Das bleibt eine spannende Frage für die kommenden Quartale.

Der Milliardenschatz: Wohin mit dem Geld?

Ein zentraler Punkt war auch der Umgang mit dem erheblichen Überschusskapital. Im März belief sich dieses auf beachtliche 9,3 Milliarden Euro (Mittelwert der Spanne). Das Management hat sich klar dazu bekannt, dieses überschüssige Kapital bis 2027 entweder zu nutzen oder an die Aktionäre zurückzugeben. Das lässt natürlich Raum für Spekulationen: Stehen größere Investitionen an oder dürfen sich die Anteilseigner auf üppige Ausschüttungen freuen?

Darüber hinaus kamen bei dem Treffen auch die Situation in Russland, das Wettbewerbsumfeld und die erwarteten Trends im Kreditgeschäft zur Sprache. Konkrete Details hierzu wurden aber nicht im gleichen Umfang thematisiert wie die strategischen Kernpunkte. Man darf gespannt sein, wie UniCredit diese vielfältigen Herausforderungen und Chancen in den kommenden Monaten meistern wird.

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