Die Cannabis-Aktie Tilray steht am Scheideweg. Während Aktionäre einen Reverse Split gebilligt haben, zögert das Management mit der Umsetzung – und das trotz alarmierender Quartalszahlen und gesunkener Schulden. Steht das Unternehmen vor einer strategischen Wende oder kämpft es nur ums nackte Überleben?

Machtpoker um den Reverse Split

Die Aktionäre stimmten für eine radikale Maßnahme: einen Aktienzusammenlegung im Verhältnis 1:10 bis 1:20. Doch statt sofort zu handeln, setzt Tilray auf Zeit. Das Ziel ist klar: Die Notierung am Nasdaq halten. Denn mit einem aktuellen Kurs um 0,37 Euro droht das Unternehmen die strengen Mindestanforderungen zu verfehlen.

Doch der Aufschub birgt Risiken:

  • Die Aktie liegt 80% unter dem 52-Wochen-Hoch
  • Quartalsumsätze verfehlten Erwartungen um 13%
  • Der Nettoverlust war 20-fach höher als prognostiziert

Finanzielle Gratwanderung

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Immerhin gelang Tilray eine Schuldenreduktion um 76 Millionen Dollar. Die Nettoverbindlichkeiten liegen nun unter der EBITDA-Marke – ein Lichtblick. Mit 250 Millionen Dollar liquiden Mitteln behält sich das Unternehmen Spielraum für Zukäufe oder weitere Entschuldung.

Doch die jüngste Gewinnwarnung spricht Bände: Statt der erhofften 850-900 Millionen Dollar Umsatz rechnet Tilray nun mit deutlich weniger. Gleichzeitig könnte der Reverse Split jährlich eine Million Dollar an Kosten sparen – ein Tropfen auf den heißen Stein?

Die große Frage bleibt: Wann zieht Tilray den Notfallhebel? Der weitere Kursverlauf dürfte nicht zuletzt davon abhängen, ob das Management die richtigen Signale setzt – oder weiter zaudert.

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