Tilray Aktie: Herausforderung ungelöst?

Kann Tilray trotz massiver rechtlicher und börslicher Herausforderungen noch eine Wende schaffen? Während die Aktie des Cannabis-Konzerns gestern eine leichte Erholung zeigte, kämpft das Unternehmen gleichzeitig vor Gericht um entscheidende Unternehmensfragen – ein Machtpoker mit weitreichenden Folgen.

Leichte Kurserholung nach Talfahrt

Nach wochenlangem Abwärtstrend atmete die Tilray-Aktie gestern kurz auf. Mit einem Plus von 2,1% schloss sie bei 0,36 Euro – ein kleiner Lichtblick für Anleger nach einem Jahr, das bisher einen Wertverlust von über 74% gebracht hat. Doch der Schein trügt: Noch immer liegt der Kurs rund 80% unter dem 52-Wochen-Hoch und kämpft mit den wichtigen Durchschnittswerten.

Die Handelsvolumina erzählen dabei eine eigene Geschichte: Mit nur 12,42 Millionen gehandelten Aktien lag das Volumen deutlich unter dem Durchschnitt. Ein Zeichen dafür, dass viele Investoren dem Titel weiterhin skeptisch gegenüberstehen.

Rechtsstreit um Unternehmenskontrolle eskaliert

Während die Börse zittert, tobt parallel ein juristischer Machtkampf um die Zukunft des Unternehmens. Vor dem obersten Gericht in Delaware wurde gestern eine entscheidende Berufung verhandelt. Im Kern geht es um Tilrays Unternehmenssatzung, die für wichtige Entscheidungen – wie eine Erhöhung der Aktienanzahl – eine Mehrheit aller ausstehenden Aktien verlangt.

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Ein Investor wirft dem Unternehmen vor, durch die umstrittenen Regelungen von 2023 unrechtmäßig Einfluss auf Aktionärsentscheidungen genommen zu haben. Konkret geht es um eine abgelehnte Aktienlimit-Erhöhung, bei der Tilray laut Kläger die Wähler gezielt beeinflusst haben soll.

Was bedeutet das für Anleger?

Die rechtlichen Auseinandersetzungen kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Während Tilray an der Börse bereits stark unter Druck steht, könnte ein für das Unternehmen ungünstiges Urteil zusätzliche Unsicherheit schaffen. Gleichzeitig zeigt die leichte Erholung gestern, dass selbst in schwierigen Zeiten noch Bewegung im Titel steckt.

Die entscheidende Frage bleibt: Schafft Tilray den Spagat zwischen rechtlichen Herausforderungen und der dringend benötigten Trendwende an der Börse? Die nächsten Gerichtsentscheidungen und Quartalszahlen dürften hier die Richtung vorgeben.

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