Lando Norris feierte zwar in den Straßen des Fürstentums seinen ersten Sieg in Monaco, die spezielle Zwei-Stopp-Regel sorgte aber für Kritik (zum Rennbericht >>>). Die Formel 1 führte zum Traditionsrennen an der Cote d'Azur eine Extraregel, um eine Prozession á la 2024 zu verhindern. Die Hoffnung, durch die zwei verpflichtenden Reifenwechsel mehr Spannung in den Grand Prix zu bringen, wurde bereits in der Anfangsphase im Keim erstickt. So verlangsamte etwa Racing-Bulls-Fahrer Liam Lawson (8.) bewusst das Tempo, um eine Lücke zu seinem Teamkollegen Isack Hadjar (6.) aufreißen zu lassen. Dadurch war es dem Rookie möglich, zwei Boxenstopps zwischen Runde 15 und 20 ablegen zu können. Davon betroffen waren unter anderem die beiden Mercedes-Piloten George Russell (11.) und Andrea Kimi Antonelli (18.), die aufgrund der Charakteristik der Strecke keine Chance hatten, auf regulärem Wege vorbeizufahren. Später waren der Brite und der Italiener gar hinter Williams-Pilot Alex Albon (9.) gefangen, Russell kassierte für das bewusste Abkürzen und Überholen des Thai-Briten eine Durchfahrtsstrafe. "Du blockst deinen Hintermann, dann..." Mercedes-Teamchef Toto Wolff fand bei "Sky" deutliche Worte über das Rennen, das bereits während des Ablaufs in den sozialen Medien aufgrund der Team-Blockaden kritisiert wurde. "Wir sind fast so ins Ziel eingelaufen, wie wir losgefahren sind", sagte der Wiener. "Du kannst nicht überholen. Und dann beginnen die (Team-, Anm.) Spielchen, dass du deinen Hintermann blockst, um (deinem Teamkollegen, Anm.) einen freien Boxenstopp zu ermöglichen." Auch Williams-Pilot Albon gab sich nicht über die Art des Rennfahrens, auch wenn der Thai-Brite letztlich zu den Profiteuren zählte, glücklich. "Es war nicht wirklich ein Genuss. Es ist nicht schön, so Rennen zu fahren", sagte er mit deutlichen Worten. Teamkollege Sainz ging sogar einen Schritt weiter und sprach von "Manipulation des Rennens sowie des Ergebnisses". Die Formel 1 stehe deshalb in der Pflicht, für die Zukunft "einen Weg zu finden", das zu unterbinden. Ist die Zwei-Stopp-Regel gescheitert? Während sich Max Verstappen im Red Bull "froh" gab, dass der Monaco-GP "vorbei" sei, grübelten Albon, Wolff und Racing-Bulls-CEO Peter Bayer bereits über Ideen, wie man das Racing in Monaco wieder attraktiver machen könne. Albon schlug etwa vor, "kleinere Autos einzusetzen", oder die Strecke zu verändern, dass es einen Abschnitt gebe, auf dem auch "überholt werden kann". Bayer verteidigte etwa die Strategie seiner beiden Fahrer, sagte: "Am Ende des Tages richten wir uns nach dem Reglement und versuchen für das Team zu maximieren." Zwar fiel dem Vorarlberger nicht auf Knopfdruck ein, was man für ein besseres Racing 2026 tun könne, erwähnte aber eine Idee aus einer der zahlreichen Kommissionssitzungen. "Wir haben das diskutiert, aber wenn die Strecke keine Veränderungen zulässt, dann war der einzige Ansatz, über das Reglement einzugreifen." "Es gibt auch andere Ideen, etwa, dass man nur die Softreifen fährt. Aber am Ende des Tages ist die Realität, dass du nicht überholen kannst. Ich glaube, man muss das jetzt in Ruhe analysieren, Monaco ist für die Formel 1 wahnsinnig wichtig." Wolff zog einen Vergleich zu 2024 und betonte, dass die spezielle Zwei-Stopp-Regel "sogar schlimmer" als die Prozession im Vorjahr gewesen sei. Um zu verhindern, dass bewusst das Tempo verlangsamt wird, um etwa dem Teamkollegen zu helfen, schlägt der Wiener vor: "Wir müssen uns anschauen, ob wir irgendwas einführen können, beispielsweise eine maximale Rundenzeit."