Biotechfirma kämpft mit Rückschlägen bei klinischen Studien, einer SEC-Untersuchung und Management-Wechsel bei gleichzeitigem Erreichen des Jahrestiefs von 0,64 Euro


Die Aktie von Spero Therapeutics verzeichnete gestern einen Schlusskurs von 0,64 Euro und erreichte damit ihr 52-Wochen-Tief. Im Jahresverlauf hat das Papier bereits mehr als 38 Prozent an Wert eingebüßt, während der Verlust im 12-Monats-Vergleich sogar bei alarmierenden 61,39 Prozent liegt. Das Unternehmen, das sich auf Behandlungen für seltene Krankheiten und multiresistente bakterielle Infektionen konzentriert, durchläuft derzeit eine Phase mit erheblichen Herausforderungen.


Im September 2022 schloss Spero Therapeutics eine bedeutende Lizenzvereinbarung mit GlaxoSmithKline (GSK) für sein experimentelles Antibiotikum Tebipenem HBr ab. Diese Vereinbarung markierte einen entscheidenden Moment für das Unternehmen, da sie umfangreiche finanzielle Unterstützung für die Entwicklung des Wirkstoffs als potenzielle orale Behandlung für komplizierte Harnwegsinfektionen (cUTI) und akute Pyelonephritis bietet.


Klinische Studien und Forschungsergebnisse

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Speros Hauptproduktkandidat, Tebipenem HBr, durchläuft derzeit die Phase-3-Studie PIVOT-PO. Zum 31. Dezember 2024 war die Studie zu über 60 Prozent mit Teilnehmern besetzt, wobei die vollständige Rekrutierung für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet wird. Diese globale, randomisierte Doppelblindstudie vergleicht die Wirksamkeit von oralem Tebipenem HBr mit intravenösem Imipenem-Cilastatin bei hospitalisierten Erwachsenen mit cUTI und akuter Pyelonephritis.


Im Oktober 2024 wurden Zwischenergebnisse aus der Phase-2a-Studie von SPR720, einer oralen Behandlung für nicht-tuberkulöse mykobakterielle Lungenerkrankungen (NTM-PD), veröffentlicht. Die Analyse erreichte den primären Endpunkt nicht und zeigte eine unzureichende Differenzierung gegenüber dem Placebo. Zudem wurden Sicherheitsbedenken bei der Tagesdosis von 1.000 mg festgestellt, darunter Fälle reversibler Hepatotoxizität des Grades 3. Dies trägt zur negativen Kursentwicklung bei, die sich in einem Rückgang von 22,13 Prozent innerhalb der letzten sieben Tage widerspiegelt.


Führungswechsel im Zuge einer SEC-Untersuchung


Im Januar 2025 kündigte Spero Therapeutics vorübergehende Führungsänderungen nach Erhalt einer Wells Notice von der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC an. Esther Rajavelu wurde zur Interims-Präsidentin und CEO ernannt und löste damit Sath Shukla ab, der sich auf einen freiwilligen bezahlten Verwaltungsurlaub einigte. Frank Thomas wurde zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und ersetzte Ankit Mahadevia, der weiterhin im Vorstand verbleibt. Diese Änderungen sind Teil der Reaktion des Unternehmens auf die SEC-Untersuchung bestimmter öffentlicher Offenlegungen aus dem Jahr 2022 bezüglich der Kommerzialisierung von Tebipenem HBr.


Während Spero Therapeutics seine klinischen Programme weiterentwickelt, insbesondere die PIVOT-PO-Studie für Tebipenem HBr, steht das Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen. Der aktuelle Kurs liegt 60,92 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 1,65 Euro, das erst Anfang April 2024 erreicht wurde, und deutlich unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten. Besonders besorgniserregend ist die Abweichung von 40,78 Prozent vom 200-Tage-Durchschnitt, was die anhaltende negative Dynamik der Aktie unterstreicht.


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