Mitten in einem globalen Umfeld, das von vielen Marktbeobachtern weiterhin als angespannt eingeschätzt wird, setzt eine der führenden Investmentbanken ein bemerkenswertes Zeichen. Goldman Sachs hisst die Flagge des Optimismus und hebt seine Prognosen für den wichtigen US-Aktienindex S&P 500 deutlich an. Doch was nährt diese positive Sichtweise und welche Implikationen ergeben sich daraus für Anleger?

Die Experten von Goldman Sachs sehen den S&P 500 bis zum Jahresende nun bei 6.100 Punkten, eine deutliche Anhebung gegenüber der vorherigen Marke von 5.900 Zählern. Auf Sicht von zwölf Monaten trauen sie dem Index sogar einen Sprung auf 6.500 Punkte zu, verglichen mit einer früheren Erwartung von 6.200 Punkten. Diese Zuversicht speist sich aus einer Kombination von Faktoren: einer positiveren Einschätzung der Zollthematik, verbesserten Aussichten für das Wirtschaftswachstum und einem geringeren Rezessionsrisiko.

Gewinnerwartungen und Konjunkturmotor: Was steckt dahinter?

Die Investmentbank hat folglich auch ihre Schätzungen für das Gewinnwachstum je Aktie (EPS) der im S&P 500 gelisteten Unternehmen für die Jahre 2025 und 2026 nach oben korrigiert. Statt bisher erwarteter Zuwächse von 3% bzw. 6% rechnet man nun für beide Jahre mit einem soliden Plus von jeweils 7%. Diese Anpassung reflektiert besser als erwartete Ergebnisse für das erste Quartal 2025 und einen insgesamt stärkeren Ausblick für die US-Wirtschaft.

Konkret prognostiziert Goldman Sachs nun ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA von 1% für das Jahr 2025 (auf Q4/Q4-Basis). Das ist eine Verdopplung der vorherigen Schätzung und signalisiert, dass der amerikanische Konjunkturmotor wieder kräftiger brummen könnte.

Bewertungen im Fokus: Ist die Luft bereits dünn?

Mit den gestiegenen Kursen rücken natürlich auch die Bewertungen in den Vordergrund. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 liegt mit 21 im oberen Bereich der historischen Spanne seit 1990. Dennoch sehen die Strategen von Goldman Sachs noch Potenzial und haben ihre Prognose für das KGV auf Zwölfmonatssicht von 19,5x auf 20,4x angehoben.

Gleichzeitig warnen die Experten aber auch vor überzogenem Enthusiasmus. Die bereits optimistische Preisgestaltung der Wachstumsaussichten im Markt und die Unsicherheit über das Ausmaß einer bevorstehenden Verlangsamung des Wirtschafts- und Gewinnwachstums könnten eine weitere Ausdehnung der Multiples begrenzen. Ein Drahtseilakt also.

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Die Stimmung der Anleger: Ein heimlicher Treiber?

Interessanterweise sehen die Analysten in der aktuellen Positionierung der Investoren einen unterstützenden Faktor für kurzfristige Kursgewinne. Der U.S. Equity Sentiment Indicator etwa notierte kürzlich bei -1,5 Standardabweichungen. Ein solches Niveau signalisiert erfahrungsgemäß oft überdurchschnittliche Renditen für den S&P 500 in den folgenden zwei bis acht Wochen.

Auch die Netto-Leverage von Hedgefonds und die Aktienexposition systematischer Fonds bewegen sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Hier schlummert also noch Kaufkraft, so die Lesart der Goldman-Strategen unter der Leitung von David J. Kostin.

Risiken und Chancen: Welche Sektoren könnten profitieren?

Trotz der bullischen Anpassungen bleiben Risiken bestehen. So erwartet Goldman Sachs weiterhin einen Anstieg des effektiven Zollsatzes um 13 Prozentpunkte im Jahr 2025. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession binnen zwölf Monaten wurde jedoch von 45% auf 35% gesenkt – ein Lichtblick.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Bank weiterhin Aktien von Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht. Diese würden typischerweise in einem Umfeld nachlassender Gewinnmargen besser abschneiden. Ein Fokus auf Firmen mit stabilen Bruttomargen sei ratsam. Im Technologiesektor wird zudem erwartet, dass Aktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz (KI) wieder anziehen könnten. Deren jüngste Schwäche sei trotz weiterhin starker Aussichten für Gewinnwachstum und KI-Investitionen aufgetreten. Unternehmen, die bereits Umsätze mit KI-Anwendungen generieren, werden aufgrund ihres attraktiven Risiko-Ertrags-Profils positiv gesehen.

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