Der Energieriese Shell steckt in einem Spannungsfeld: Während sich die geopolitischen Risiken im Nahen Osten zuspitzen, setzt das Unternehmen gleichzeitig auf strategische Investitionen in LNG und Nigeria. CEO Wael Sawan muss das Unternehmen durch diese unsicheren Zeiten navigieren – doch wie groß sind die Risiken wirklich?

Machtpoker im Nahen Osten eskaliert

Auf dem Japan Energy Summit 2025 warnte Shell-Chef Wael Sawan vor den Auswirkungen der anhaltenden Konflikte im Nahen Osten. Besonders die mögliche Schließung der strategisch wichtigen Straße von Hormuz bereitet dem Konzern Kopfzerbrechen. "Das hätte enorme Auswirkungen", so Sawan. Immerhin passieren etwa 20% der globalen Öllieferungen diese Engstelle.

Doch nicht nur das: Shell kämpft auch mit zunehmenden elektronischen Störungen von Schiffsnavigationssystemen in der Region. Das Unternehmen hat zwar Notfallpläne in der Schublade, doch vollständig ersetzen ließe sich ein Ausfall der Route kaum. Die Sicherheit von Mitarbeitern und Anlagen steht für Shell an erster Stelle – eine Gratwanderung zwischen Geschäft und Verantwortung.

LNG-Boom als Lichtblick

Trotz der unsicheren Lage setzt Shell klar auf Wachstum – insbesondere im LNG-Geschäft. Sawan prognostiziert bis 2040 einen Marktanstieg um 60%, von aktuell 400 auf dann 700 Millionen Tonnen. Der Grund: LNG stößt im Vergleich zu Kohle etwa 50% weniger Emissionen aus und erlebt vor allem in aufstrebenden Märkten wie China und Indien eine starke Nachfrage.

Die globalen Machtverhältnisse verschieben sich dabei deutlich. Während Russland an Einfluss verliert, drängen die USA und Katar als neue dominante Player auf den Markt. Für Shell eine Chance, sich in diesem wachsenden Segment neu zu positionieren.

Nigeria: Comeback mit Milliardeninvestitionen

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Nach über einem Jahrzehnt kehrt Shell mit einem Paukenschlag nach Nigeria zurück. Mit dem Bonga North-Projekt startet der Konzern sein erstes großes Offshore-Vorhaben seit langem – Teil eines 5-Milliarden-Dollar-Engagements. Zusätzlich sicherte sich Shell für 500 Millionen Dollar Anteile an der Ölkonzession OML 118 von TotalEnergies.

Die nigerianische Regierung begrüßt diese Investitionen als Zeichen des Vertrauens. Für Shell geht es dabei nicht nur um kurzfristige Gewinne, sondern um eine langfristige strategische Positionierung in der Region.

Sparprogramm und Eigenkapitalstrategie

Parallel zu den Wachstumsinitiativen treibt Shell ein striktes Sparprogramm voran. Bis zu 30 Milliarden Dollar sollen an Kosten eingespart werden. Gleichzeitig kauft das Unternehmen eigene Aktien zurück – ein klares Signal des Vertrauens in die eigene Zukunft.

Die jährliche M&A-Budget von 1-2 Milliarden Dollar setzt Shell dabei sehr gezielt ein. Jede Übernahme, jedes Investment muss strategisch perfekt ins Portfolio passen. In unsicheren Zeiten zählt jeder Dollar.

Fazit: Shell agiert auf einem schmalen Grat. Während die geopolitischen Risiken im Nahen Osten den Konzern fordern, setzt er gleichzeitig auf Wachstum in Zukunftsmärkten. Ob diese Doppelstrategie aufgeht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen. Eins ist klar: Langweilig wird es bei Shell sicher nicht.

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