Der Energieriese kann eine langjährige Klimaklage abwehren – ein juristischer Dammbruch scheint vorerst verhindert. Doch während RWE Milliarden in eigene Aktien pumpt, bleibt die Frage: Ist dieser juristische Sieg wirklich das erhoffte Signal für die gesamte Branche oder nur ein Etappensieg mit begrenzter Reichweite für den Konzern?

Klimaklage abgeschmettert: Ein Pyrrhussieg?

Ein jahrelanger und international beachteter Rechtsstreit fand nun sein Ende: Das Oberlandesgericht Hamm wies die Klimaklage des peruanischen Bauern Saúl Luciano Lliuya gegen RWE endgültig ab. Eine Revision ist nicht zugelassen. Lliuya hatte argumentiert, RWE solle sich aufgrund seiner historischen CO2-Emissionen finanziell an Schutzmaßnahmen für sein Haus in den Anden beteiligen, das von der Gletscherschmelze bedroht sei.

Obwohl die Klage scheiterte, sehen Umweltorganisationen wie Germanwatch und die Anwältin des Klägers in der Zulassung der Beweisaufnahme und Teilen der Urteilsbegründung einen Teilerfolg. Sie sprechen von einer potenziellen Signalwirkung für zukünftige Klimaklagen. RWE hingegen hatte stets betont, ein Erfolg der Klage hätte einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen. Jeder Emittent weltweit hätte demnach selbst bei Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben für diffuse Klimafolgen haften können. Das Gericht sah das Risiko für das Haus des Klägers letztlich nicht als unmittelbar genug an, um eine Haftung des Energiekonzerns zu begründen. War das also der große Befreiungsschlag?

Milliarden für eigene Papiere: Stärkebeweis mit Strategie

Parallel zu den juristischen Auseinandersetzungen untermauert RWE seine Finanzstrategie mit einem umfangreichen Aktienrückkaufprogramm. Ab heute, dem 2. Juni 2025, startet die zweite Tranche dieses Programms.Die Fakten zum Rückkauf:

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  • Volumen zweite Tranche: Bis zu 500 Millionen Euro.
  • Zeitraum: Bis spätestens 2. Dezember 2025.
  • Maximal zu erwerbende Aktien: 58.548.524 Stück.
  • Gesamtprogramm: Bis zu 1,5 Milliarden Euro, angekündigt am 12. November 2024, Laufzeit 18 Monate.

Die erste Tranche wurde bereits am 28. Mai 2025 erfolgreich abgeschlossen, bei der Aktien im Wert von 500 Millionen Euro zurückerworben wurden. Ziel dieser Maßnahme ist die Einziehung der Aktien und damit eine Reduzierung des Grundkapitals – ein Schritt, der oft als vertrauensbildend für Investoren gilt.

Technische Signale und Marktumfeld

Trotz der teils turbulenten Nachrichtenlage zeigt sich die RWE-Aktie mit einer Jahresperformance von über 12 Prozent bis dato robust und notierte zum Freitagsschluss bei 33,17 Euro. Damit liegt sie nicht weit entfernt von ihrem 52-Wochen-Hoch bei 35,76 Euro. Auffällig ist jedoch der Relative-Stärke-Index (RSI) auf 14-Tage-Basis, der mit einem Wert von 6,8 extrem niedrig ist und auf eine kurzfristig technisch überverkaufte Situation hindeuten könnte.

Neben diesen Kapitalmaßnahmen und juristischen Weichenstellungen stellt sich RWE auch operativen Veränderungen im Markt. So wird ab dem 6. Juni 2025 ein schnellerer Wechsel des Stromanbieters binnen 24 Stunden möglich sein, was auch für RWE als einen der großen Versorger neue Dynamiken im Wettbewerb bedeutet.

Der Konzern navigiert somit zwischen grundlegenden juristischen Auseinandersetzungen um die Verantwortung für Klimafolgen und aktiver Gestaltung seiner Kapitalstruktur. Ob der juristische Erfolg und die Aktienrückkäufe nachhaltig positive Impulse für den Kurs setzen können, wird sich zeigen müssen.

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