Neue Eskalationsrunden im Handelskonflikt zwischen den USA und China haben Anleger am Freitag aus den Aktienmärkten getrieben. Sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Gold waren hingegen gefragt.

China hatte zunächst neue Vergeltungszölle auf US-Importe beschlossen, nachdem die USA Anfang August ähnliche Maßnahmen angekündigt hatten. US-Präsident Donald Trump reagierte kurz darauf mit Verbaltattacken und kündigte noch für Freitagnachmittag (Ortszeit) eine Reaktion an.

Das "Wie Du mir, so ich Dir" im internationalen Handelskonflikt schürte bei den Anlegern einmal mehr die Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft. Besonders heftig fielen die Reaktionen an der Wall Street aus, wo der US-Leitindex Dow Jones Industrial zuletzt um fast 1,7 Prozent absackte.

Die technologieorientierten Börsenbarometer Nasdaq 100 und Nasdaq Composite knickten um mehr als 2 Prozent ein. Sie reagieren in der Regel besonders sensibel auf konjunkturelle Nachrichten. Der Markt bekomme die Wut Trumps zu spüren, schrieb Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK.

In Europa schlossen der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sowie der Dax und das französische Börsenbarometer Cac 40 jeweils mehr als 1 Prozent tiefer. Der Londoner FTSE 100 schlug sich etwas besser und gab nur etwas nach.

Als sicher empfundene Anlagen waren dagegen gefragt. Insofern schichteten Anlege in europäische und US-Staatsanleihen um. Der Goldpreis legte ebenfalls zu.

An den Rohstoffmärkten gaben insbesondere die Erdölpreise nach. Aber auch andere Rohstoffe, darunter Soja, gerieten unter Druck. China hatte angekündigt, ab dem 1. September amerikanische Erdöl- und Soja-Importe mit Strafzöllen zu belegen.

Insgesamt sollen amerikanische Waren im Wert von 75 Milliarden US-Dollar mit Strafzöllen von 5 bis 10 Prozent belegt werden. Die Zölle sollen teils am 1. September, teils am 15. Dezember in Kraft treten. Autozölle in Höhe von 25 Prozent sollen am 15. Dezember wieder aufgenommen werden. Die USA hatten Anfang August neue Strafzölle von 10 Prozent auf chinesische Importe im Wert von rund 300 Milliarden Dollar angekündigt./bgf/la/he

 ISIN  US2605661048  DE0008469008  FR0003500008  EU0009658145  US6311011026

AXC0244 2019-08-23/18:50

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