An den US-Börsen ist die Erholung am Montag mit
Tempo weiter gegangen. Der Dow Jones Industrial
konnte in der Spitze zwei Prozent zulegen, am Ende brachte er mit 27
584,06 Punkten immerhin ein Plus von 1,51 Prozent über die
Ziellinie. Als nächste Etappenziele gelten nun die Tausendermarke
von 28 000 Punkten und das Zwischenhoch vom Monatsanfang bei 29 199
Punkten.
"Die Bullen melden sich zurück", titelten die Experten der US-Bank
Citigroup in einem Tageskommentar. Seit dem Zwischentief der
Vorwoche bei 26 537 Punkten hat der Dow mit seinem dritten Gewinntag
in Folge nun schon wieder mehr als 1000 Punkte an Boden gut gemacht.
Anders als zuletzt sah es lange so aus, als ob der Dow die
Technologiewerte dieses Mal abhängen kann. Am Ende aber überholten
Apple, Amazon & Co das übrige Feld wieder. Fast auf Tageshoch ging
der technologielastige Nasdaq 100 1,91 Prozent höher
bei 11 364,45 Punkten aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500
gewann 1,61 Prozent auf 3351,60 Punkte.
Experten werteten die Breite des Anstiegs, bei dem Standardaktien
den Technologiewerten lange Zeit das Wasser reichen konnten, als
Zeichen dafür, dass der Optimismus hinsichtlich des globalen
Wachstums und den Beeinträchtigungen durch die Pandemie zurückkehrt.
Weiter thematisiert wurde dabei auch die politische Hängepartie in
den USA bei der Verabschiedung eines neuen Hilfsprogramms.
Die Aktien von Boeing blieben wie schon am Freitag an
der Dow-Spitze, nun rückten sie nochmals um 6,4 Prozent auf den
höchsten Stand seit Mitte September vor. Hier steigt weiter die
Hoffnung, dass der Krisenflieger 737 Max bald wieder abheben darf.
Am Mittwoch will der Chef der US-Luftfahrtaufsicht FAA, Steve
Dickson, selbst einen Testflug durchführen. Der sogenannte
"Administrator's Flight" gilt als eine der letzten Hürden mit großer
symbolischer Bedeutung.
Beim Fahrdienstvermittler Uber konnten sich die
Anteilseigner über einen Kursanstieg um 3,2 Prozent freuen. Das
Unternehmen darf einem Gerichtsurteil zufolge in London weiter seine
Dienste anbieten. Der Westminster Magistrates' Court entschied gegen
den Entzug der Lizenz in der britischen Hauptstadt. "Das ist ein
wichtiger Sieg für Uber", betonte Analyst Neil Wilson von
Markets.com.
Im Nebenwertebereich standen zu Wochenbeginn einige Fusionen und
Übernahmen im Fokus. Die Aktien des Bergbaukonzerns Cleveland-Cliffs
trieb es um 11,6 Prozent nach oben, dass dieser die
US-Aktivitäten des Stahlproduzenten ArcelorMittal
kaufen will.
WPX Energy übernimmt in einer anderen
milliardenschweren Transaktion den Konkurrenten Devon Energy
, was die Aktien von WPX um 16,4 und jene von Devon um
11,1 Prozent ansteigen ließ. Durch einen Aktientausch wird WPX am
Ende mehr als die Hälfte an dem fusionierten Konzern halten, welcher
einer der größten Schieferölproduzenten in den USA sein wird. Ein
Analyst nannte die Transaktion strategisch sinnvoll.
Die Papiere von Caesars Entertainment reagierten
außerdem mit einem Anstieg um zwei Prozent darauf, dass der
US-Glücksspielkonzern den britischen Joint-Venture-Partner William
Hill übernehmen will. Am Freitag war bereits über ein anderes Gebot
des Investors Apollo spekuliert worden, dieser könnte nun
ausgestochen werden.
Der Kurs des Euro hat am Montag davon profitiert,
dass die Anleger wieder mehr Risiken eingingen. In New York wurde
die Gemeinschaftswährung zuletzt mit 1,1666 US-Dollar gehandelt -
und damit erholt von ihrem zuletzt erreichten Tief seit Juli. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
zwischenzeitlich auf 1,1670 (Freitag: 1,1634) Dollar festgelegt. Der
Dollar kostete damit 0,8568 (0,8595) Euro.
US-Staatsanleihen starteten solide in die neue Handelswoche. Der
Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) lag
unverändert bei 139,63 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Anleihen
verharrte bei knapp 0,66 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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