ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow beendet nervösen Handel sichtlich erholt
02.04.2020 | 22:35
Düstere Signale vom US-Arbeitsmarkt in Zeiten
der Viruskrise haben am Donnerstag an der Wall Street die Nervosität
hoch gehalten. Eine Rally an den Ölmärkten und in der Folge auch bei
Ölwerten ebnete dem Dow Jones Industrial
Seine New Yorker Indexkollegen folgten ihm nach oben: Der
marktbreite S&P 500
Während in den USA mittlerweile deutlich mehr als 200 000 Infektionen bekannt sind, wachsen auch die mit dem Virus verbundenen Rezessionssorgen. Die vermeldete Zahl von 6,65 Millionen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bedeutete eine Verdopplung zur Vorwoche, als der Wert schon Rekordhöhen erreicht hatte. Im Blickfeld steht nun der am Freitag erwartete offizielle Arbeitsmarktbericht für den Monat März.
Als Kurstreiber an den Ölmärkten fungierte eine Twitter-Nachricht von Donald Trump. Der US-Präsident teilte unter Berufung auf ein Gespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman mit, er "erwarte und hoffe", dass Russland und Saudi-Arabien ihre Produktion um zehn oder möglicherweise sogar 15 Millionen Barrel kürzen könnten. Die Rally verlor jedoch wieder etwas an Schwung, weil der Kreml die Darstellung umgehend zurückwies.
In den großen Indizes versammelten sich Ölaktien dennoch unter den
größten Gewinnern. Chevron
Auch Banken erholten sich von ihrer jüngsten Schwäche wegen der
Sorgen vor den Folgen der Viruskrise. Die US-Notenbank Fed lockerte
übergangsweise eine wichtige Verschuldungsregel für US-Großbanken.
Dies soll ein Jahr Bestand haben und werde den Kapitalbedarf der
Banken um rechnerisch zwei Prozent verringern. Goldman Sachs
Eine negative Ausnahme im Leitindex waren vor allem die um 5,7 Prozent weiter abgesackten Boeing-Aktien. Hier hieß es, der Flugzeugbauer biete seinen Mitarbeitern angesichts der Viruskrise Abfindungs- und Vorruhestandspakete an, um die Auswirkungen des Coronavirus auf das Geschäft zu mildern. Auch bei Fluggesellschaften ging der Kursrutsch am Donnerstag weiter. American Airlines markierten im Verlauf bei exakt 10 Dollar ein Rekordtief.
Schlusslicht im Dow waren die eher gering gewichteten Aktien von
Walgreens Boots Alliance
Bei dem Tabakriesen Altria
Am Devisenmarkt litt der Euro weiter unter der Flucht der Anleger in den US-Dollar. Nach dem Krisentief im März fiel der Eurokurs mit zuletzt 1,0863 Dollar ein weiteres Mal deutlich unter die Marke von 1,09 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0906 (Mittwoch: 1,0936) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9169 (0,9144) Euro.
US-Anleihen gaben angesichts der steigenden Aktienmärkte nach. Richtungweisende zehnjährige Papiere sanken um 9/23 auf 108 16/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,61 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
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