Nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag hat dem US-Aktienmarkt am Freitag die Kraft für weitere Anstiege gefehlt. Der Dow Jones Industrial weitete nach der ersten Handelsstunde seine Verluste aus und stand zuletzt 0,86 Prozent im Minus bei 26 151,56 Punkten. Damit zeichnet sich derzeit ein Wochenverlust von 1,3 Prozent ab.

Neuigkeiten aus dem Weißen Haus zeigen, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China in eine weitere Runde gehen könnte. So hieß es in einem Medienbericht, dass die US-Regierung mit ihrer Entscheidung über eine Wiederaufnahme der Geschäfte amerikanischer Unternehmen mit dem chinesischen Netzwerkausrüster- und Smartphone-Hersteller Huawei nun doch noch länger warten will.

In New York gerieten daher Aktien aus der Chipbranche unter Druck. Im Dow waren Intel mit einem Abschlag von 2,3 Prozent unter den größten Verlierern. An der Nasdaq präsentierten sich Micron Technology , LAM Research US5128071082> und Xilinx sehr schwach mit Verlusten von teils mehr als 4 Prozent.

Für den von Technologiewerten dominierten Index Nasdaq 100 ging es um 1,32 Prozent auf 7622,76 Zähler nach unten. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,98 Prozent auf 2909,27 Punkte nach.

In der ersten Wochenhälfte hatte es für die Indizes allerdings noch wesentlich schlimmer ausgesehen. China hatte am Montag die Landeswährung Yuan abgewertet und damit die Eskalationsspirale im Handelskrieg mit den USA weiter angetrieben. An den Börsen hatte dies Verkaufswellen ausgelöst. Die US-Regierung warf China daraufhin Währungsmanipulation vor, um sich unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu verschaffen.

Unternehmensseitig rückten die Aktien des Fahrdienst-Vermittlers Uber nach einem Milliardenverlust im ersten Geschäftsquartal besonders in den Blick. Die übliche Start-Up-Praxis, Mitarbeiter mit Aktien zu bezahlen, hatte das Unternehmen mit 5,2 Milliarden Dollar tief in die roten Zahlen gestürzt. Für die Papiere ging es um mehr als 7 Prozent abwärts, nachdem sie am Vortag im Schlepptau der Kursgewinne des Konkurrenten Lyft um mehr als 8 Prozent nach oben geschossen waren.

"Es war klar, dass die ersten Zahlen von Uber als offizielle Aktiengesellschaft ganz genau unter die Lupe genommen werden würden", schrieb CMC-Marktexperte Michael Hewson in einem Kommentar. "Auch bekannt ist, dass die Kosten eines Börsengangs die ersten Quartalszahlen oftmals belasten." Vor dem Hintergrund dieser ohnehin niedrigen Erwartungen habe das Unternehmen es dennoch geschafft, auf fast allen Ebenen zu enttäuschen. Der kleinere Uber-Konkurrent Lyft hatte am Vortag mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen überrascht.

Symantec-Aktien gaben nach starken Vortages-Gewinnen von über 12 Prozent am Freitag um gut 2 Prozent nach. Der US-Chiphersteller Broadcom kauft das Firmenkundengeschäft von Symantec für 10,7 Milliarden Dollar. Broadcom gewannen rund 3 Prozent.

Gefragt waren zudem die Aktien des Verlagsriesen News Corp. nach Zahlen für das Geschäftsjahr 2018/2019. Die Papiere verteuerten sich um mehr als 4 Prozent./ajx/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0196 2019-08-09/16:47

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