An der Wall Street geht es zu Wochenbeginn
ruhig zu. Bevor in den kommenden Tagen die Berichtssaison der
Konzerne im Dow Jones Industrial ihren Lauf nimmt,
hielt sich der US-Leitindex am Montag unweit der Gewinnschwelle auf.
Gut eine Stunde nach dem Auftakt stand er knapp mit 0,04 Prozent im
Plus bei 27164,37 Punkten. Für eine neue Bestmarke fehlen ihm damit
gut 230 Punkte.
In den Handelstagen zuvor hatten es die Anleger nach dem jüngsten
Rekordlauf, der vor allem von Zinssenkungshoffnungen getragen wurde,
bereits ruhiger angehen lassen. Experten zufolge warten sie nun ab,
ob die Saison der Unternehmensberichte letztlich das Fazit bringen
wird, dass es klare Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung gibt -
möglicherweise als Folge der Handelsstreitigkeiten mit China.
In den kommenden Tagen berichten US-Großkonzerne wie Boeing
, UPS , Facebook , Intel
, Alphabet , Amazon oder
McDonalds von ihren Quartalen. Laut dem
Marktanalysten Jochen Stanzl von CMC Markets liegt damit "die wohl
wichtigste Woche innerhalb der Berichtssaison in den USA vor uns".
Die bislang bekannten Zahlen hätten mehrheitlich positiv überrascht,
kommentierte er am Morgen.
An diesem Montag kamen Unternehmensberichte eher aus der zweiten
Börsenreihe mit der einen oder anderen positiven Überraschung.
Entsprechend hob sich der marktbreite S&P 500 mit
einem Anstieg um 0,21 Prozent auf 2982,95 Punkte leicht positiv ab
vom Dow. Noch besser schlug sich der technologielastige Nasdaq 100
mit 0,71 Prozent Plus auf 7890,43 Punkte.
Überzeugende Zahlen kamen etwa vom Ölfelddienstleister Halliburton
, dessen Quartalsgewinn die Anleger positiv
überraschte. Mit einem Kursplus von 6,2 Prozent waren die Aktien
unter den 500 Mitgliedern im S&P der Spitzenreiter. Rückenwind kam
zudem von den Ölpreisen, die wegen der Sorge vor einer Eskalation
der angespannten Lage in der ölreichen Region am Persischen Golf
deutlich anzogen.
Beim Dialysedienstleister DaVita , dem zweitbesten
S&P-Indexwert, konnten sich die Anleger nach dem Quartalsbericht
über ein Kursplus von 4,8 Prozent freuen. Der Konkurrent von
Fresenius Medical Care (FMC) hob sein Jahresziel für
das bereinigte operative Ergebnis an und will zudem für bis zu 1,2
Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurückkaufen.
An der Nasdaq hob ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs
insgesamt allgemein etwas die Stimmung. Die Titel der
Halbleiterkonzerne Applied Materials , Micron
Technology und Lam Research legten
dort zwischen 2,9 und 4,5 Prozent zu, nachdem die US-Investmentbank
mit Blick auf die Aktien eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte. In
seiner Studie glaubt Analyst Toshiya Hari daran, dass sich das
Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der US-Chipbranche früher
und deutlicher verbessern wird als bisher angenommen.
Im Blickfeld blieben außerdem die Papiere der Telekomunternehmen
Sprint und T-Mobile US . Erstere rückten um 4,5
Prozent vor, während es bei jenen der Telekom-Tochter ein Plus von
1,2 Prozent gab. Bei beiden Aktien verstärkt sich die Spekulation
auf ein Durchwinken der geplanten Fusion. Am Markt wurde auf einen
Bericht des Senders Fox Business verwiesen, wonach die US Behörden
unter Berufung auf Kreise kurz vor der Genehmigung stehen./tih/fba
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0187 2019-07-22/17:04
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